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Bookbot

Yana Milev

    1. Januar 1964
    Entkoppelte Gesellschaft - Ostdeutschland seit 1989/90
    Das Treuhand-Trauma
    Entkoppelte Gesellschaft ¿ Ostdeutschland seit 1989/90
    • Der Band "Exil" untersucht die Auswirkungen der Annexions- und Assimilationspolitik der Bundesregierung auf die DDR-Bevölkerung. Er zeigt, wie diese Maßnahmen zu sozialem Wandel, Krankheit und Abwanderung führten und einen Ost-West-Kulturkonflikt sowie das Gefühl des Exils im eigenen Land hervorriefen.

      Entkoppelte Gesellschaft ¿ Ostdeutschland seit 1989/90
    • Seit Jahren untersucht die Schweizer Soziologin Yana Milev, was beim Untergang der DDR und danach mit den Ostdeutschen passiert ist. Sie hat die Auswirkungen der Bonner Abwicklungs- und Anschlusspolitik seziert und die mediale Begleitung der Übernahme analysiert. Im Zentrum ihrer Untersuchungen steht die Treuhandanstalt als Vollstreckerin des politischen Willens der Mächtigen der alten Bundesrepublik. Milev spricht deutlich und offen aus, was die Politik verschweigt. Ihre Thesen die »friedliche Revolution« – sie war keine. Die Abwesenheit physischer Gewalt bedeutete nicht, dass es nicht psychischen Druck und andere Formen der Übernahme gab. „Wir sind ein Volk“ - mitnichten. Die Ost- und die Westdeutschen haben aufgrund der komplementären gesellschaftlichen Entwicklungen unterschiedliche Erfahrungen. die »Wiedervereinigung« – es war keine. Es haben sich nicht zwei Staaten vereinigt, sondern der eine übernahm den anderen. die »Wohlstandsversprechen« von Kohl 1990: »Es wird niemandem schlechter gehen als zuvor, dafür vielen besser.« Dies zu widerlegen genügt die Statistik. Der «Aufbau Ost» war ein Rückbau der DDR vom Industriestaat zum Entwicklungsland und fü die Monopolisierung von Demokratie und Geschichte durch das CDU-Regime (GroKo) ist undemokratisch und hat zu Radikalisierungen geführt. Damit widerspricht Milev vehement der Behauptung von der erfolgreichen »Transformation des Ostens«. Und sie belegt, dass Treuhand- und Aufarbeitungspolitik als zwei Seiten einer Medaille zu sehen sind die im Auftrag der Bundesregierung zu einer Kulturkatastrophe führten, deren gesellschaftliche Verarbeitung erst am Anfang steht.

      Das Treuhand-Trauma
    • Seit dem Ende des Kommunismus 1990 und der Übergabe der DDR an die Justiz inszenieren neue Institutionen und Behörden den Erfolg des Rechtsstaats. Die Mehrheit der Neubürger sieht sich jedoch mit den Schockereignissen eines drastischen sozialen Wandels und gesellschaftlicher Stigmatisierung konfrontiert. Begriffe wie „Transformation“, „Modernisierung“ und „Demokratisierung“ dienen oft als Euphemismen, die eine neoliberale Annexion der „Neuländer“ verschleiern. Das Projekt „Aufschwung Ost“ wird als Laborfall der Globalisierung betrachtet. Über die Aufarbeitung der DDR im Vergleich zu Totalitarismus und Diktaturen hinaus ist eine politische Soziologie der Landnahme und des strukturellen Kolonialismus in Ostdeutschland notwendig. Das Forschungsprogramm „Entkoppelte Gesellschaft. Liberalisierung und Widerstand in Ostdeutschland seit 1989/90“ widmet sich im dreißigsten Jahr der „Einheit“ diesem Thema mit einer mehrbändigen Publikation. Der Band „Tatbestände“ bietet mit 13 Fallstudien das empirische Fundament des Gesamtprojekts. Diese sozialwissenschaftlichen Studien decken die Verwerfung, Abwicklung und Löschung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen Ostdeutschlands auf und analysieren die damit verbundenen sozialen, kulturellen und regionalen Schäden.

      Entkoppelte Gesellschaft - Ostdeutschland seit 1989/90