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Gertrud Kolmar

    10. Dezember 1894 – 1. Januar 1943

    Gertrud Kolmar gilt als eine der bedeutendsten deutschen Lyrikerinnen. Ihr Werk zeichnet sich durch leidenschaftliche Integrität, eine breite Palette an Bildsprache und formale Vielfalt aus. Kritiker räumen ihr einen sehr hohen literarischen Stellenwert ein und würdigen ihre Meisterschaft im lyrischen Kanon sowie ihre unverwechselbare Stimme, die in ihrem Gesamtwerk widerhallt.

    Welten
    Briefe
    Susanna
    Die jüdische Mutter
    Eine jüdische Mutter
    Das lyrische Werk. Frühe Gedichte; Gedichte 1927-1937; Anhang und Kommentar
    • 2023

      Die Prosa von Gertrud Kolmar erstmals in einer kritisch kommentierten Ausgabe. Gertrud Kolmar (1894-1943), die neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit als Lehrerin, Erzieherin und Sekretärin arbeitete, ist hauptsächlich als Lyrikerin bekannt geworden. Sowohl ihre Prosa als auch ihre Theaterstücke wurden zu Lebzeiten nicht veröffentlicht. Gertrud Chodziesner wurde 1943 im Verlauf der »Fabrikaktion« deportiert und in Auschwitz oder auf dem Weg dorthin ermordet. Nach den Editionen ihrer Gedichte (2003, 2. Aufl. 2010), Dramen (2005) und Briefe (1997 und 2014) findet durch die Herausgabe ihrer eindrucksvollen Prosa die Veröffentlichung von Gertrud Kolmars Gesamtwerk im Wallstein Verlag ihren Abschluss. Im Roman »Die jüdische Mutter« geht es um ein kleines Mädchen, das einem Sittlichkeitsverbrechen zum Opfer fällt, um seinen Tod und die Konsequenzen für dessen alleinerziehende Mutter. In »Susanna« schildert Gertrud Kolmar eine psychisch gefährdete, faszinierende junge Frau, auf deren Leben eine Erzieherin zurückblickt. Im Nachwort werden Roman und Erzählung vor dem Hintergrund zeitgenössischer Diskurse über ledige Mütter, den Paragraph 218 und weibliche Sexualität reflektiert. In der vorliegenden kritischen Edition werden beide Prosaarbeiten der Dichterin erstmals in zuverlässiger Textgestalt abgedruckt und kommentiert.

      Die jüdische Mutter | Susanna
    • 2017
    • 2014

      Kolmars Weg verliert sich nicht in das dürre Gestrüpp des Lyrisch-Konventionellen, sondern zieht einsam ihre Straße, wirklich-unwirklich, ausgestattet mit dem Rüstzeug einer ganz ungewöhnlichen Diktion, hinausstrebend in ein geheimnisvolles Reich phantastischer Visionen … Das hervorstechende Kennzeichen dieser Lyrik ist das Barock, eine Sprache von einer geradezu verschwenderischen Fülle absonderlicher Bilder und ornamental-malerischen Zierrats. Die Dichterin schwelgt in Farben, wie sie aus neuer Zeit eigentlich nur Arthur Rimbaud, der französische Symbolist, auf seiner Palette hat: dies Sonnenbraun und Rosenrot, dies Pfauenblau und Orangen, dies Schwarzgrünlich und Silberfarben, dies Apfelsinengelb und Smaragden, dies Kupfern und Graubläulich präsentiert sich als das überreiche, schmückende Beiwerk einer Verssprache, über der sich dann noch die kühnsten, abgelegenen Metaphern wie schwere dunkle Kuppeln wölben …

      Gertrud Kolmar
    • 2010

      Die neu kommentierte dreibändige Ausgabe versammelt sämtliche Gedichte von Gertrud Kolmar, einer bedeutenden Lyrikerin der NS-Zeit. Die Ausgabe bietet die Gedichte in der von Kolmar festgelegten Reihenfolge und ohne Eingriffe. Band 1 umfasst frühe Gedichte, Band 2 enthält Werke von 1927 bis 1937, und der Kommentarband enthält Gelegenheitsgedichte sowie einen Essay.

      Das lyrische Werk. Frühe Gedichte; Gedichte 1927-1937; Anhang und Kommentar
    • 2010

      Daß sie niemals »die Eine« gewesen sei, immer »die Andere«, schreibt Gertrud Kolmar 1942 über ihre letzte unerfüllte Liebe zu einem jüngeren Mann, wenige Monate vor ihrer Deportation nach Auschwitz. »Eine der größten deutschen Lyrikerinnen« (Wolfdietrich Schnurre) nennt damit ihr Lebensgesetz: die auferlegte, empfundene, schließlich angenommene Andersheit als Frau und als Jüdin. In ihren Liebesgedichten, die im vorliegenden Band versammelt sind, schildert sie als junges heranwachsendes Mädchen im Kaiserreich und später als junge Erzieherin in den zwanziger Jahren ihre Lebens- und Liebeswelten, ihre Begegnungen, Berührungen und Sehnsüchte. Aber auch die Entrechtung und Verfolgung im »Dritten Reich« kommen hier zum Ausdruck: »Und arme Liebende sterben schrecklich an glücklosen / Orten«.

      Liebesgedichte
    • 2003

      Gertrud Kolmar (1894–1943), eine der bedeutendsten Dichterinnen deutscher Sprache, schrieb Prosa, die im Schatten ihres poetischen Werks verborgen und lange verkannt blieb: 1939/40 die Erzählung Susanna (BS 1199) und 1930/31 den eigensinnig packenden Roman Die jüdische Mutter, mit dem es ihr gelingt, schreibt Karin Lorenz-Lindemann, »die schier unlösbaren Probleme jüdischer Selbstbestimmung ... offenzulegen«. Berlin, Ende der zwanziger Jahre. Früh verwitwet, zieht die Fotografin Martha Wolg ihre Tochter allein auf. Sie ist Fotografin. Als sie eines Abends aus dem Atelier heimkehrt, ist Ursula verschwunden. Auch die ausgedehnte Suche nach ihr bleibt erfolglos. Erst am nächsten Tag findet sie »Ursa« in einem Gartenhaus. Das Kind ist vergewaltigt und schwer verletzt worden. Martha trägt es in ein Krankenhaus. Nach wenigen Tagen flößt sie ihm ein tödliches Schlafmittel ein. In der Folge tut Martha alles, um den »Mörder« ihres Kindes zu finden. Schließlich gewinnt sie einen jüngeren Mann für die Suche, der sie rasch wieder verläßt. Verzweifelt gesteht Martha ihm, daß sie selbst die Mörderin ihres Kindes ist – und daß sie ihn, den sie als Werkzeug ihrer Rache nur zu benützen glaubte, liebt.

      Die jüdische Mutter
    • 1999

      Welten

      Gedichte

      3,7(3)Abgeben

      Von August bis Dezember 1937, in einer Zeit wachsender Entrechtung und Bedrohung, schrieb Gertrud Kolmar den Zyklus Welten. »Die einzigartige, beinahe übermenschliche Leistung Gertrud Kolmars ist, noch im Augenblick der tödlichen Gefahr, der aussichtslosesten Lebenssituation den Ausbruch, den Übergriff zu riskieren, in sich ein Freiheitsfieber zu entfachen, das uns noch heute - und zu unserem Glück - infizieren kann.« Gerlind Reinshagen

      Welten
    • 1997
    • 1997

      Die Briefe von Gertrud Kolmar, erstmals 1970 veröffentlicht, erscheinen hier in einer erweiterten zweiten Auflage und stellen das bedeutendste autobiografische Dokument der in Auschwitz verschollenen Dichterin dar. Bewahrt von ihrer Schwester Hilde Wenzel, die 1938 in die Schweiz fliehen konnte, umfasst der Band auch die wenigen erhaltenen frühen Briefe sowie Korrespondenzen mit Walter Benjamin und Jakob Picard. Im Mittelpunkt stehen die Briefe, die Kolmar ab September 1938 an ihre Schwester schrieb. Diese Briefe entstanden unter dem Druck der wachsenden Bedrohung und wurden für Kolmar zu einer Art Selbstdokumentation. Während sie zuvor persönliche Bekenntnisse vermied und in großer Zurückgezogenheit lebte, öffnete sie sich nun und teilte neben Informationen über die zunehmend ausweglose Lage der letzten Juden in Berlin auch verschlüsselte Einblicke in ihr Erleben, Schaffen und ihre Erinnerungen. Besonders die letzten Briefe vor der Deportation wirken wie ein bewusstes Vermächtnis der Dichterin. Diese Briefe sind nicht nur autobiografisches Zeugnis, sondern auch ein zentraler Bestandteil ihres literarischen Werkes, das es weiterhin zu entdecken gilt.

      Briefe