Dieses Projekt von Maria Eichhorn ist im Rahmen der künstlerischen Gestaltung des Hospitals Meran entstanden. Es wurden dafür zwei Bibliotheken eingerichtet und zu einer dieser Bibliotheken das vorliegende Buch gedruckt. Das Buch listet die Titel und Namen von insgesamt vierzig Schriftstellerinnen, von Jane Austen über Simone de Beauvoir, Judith Hermann, Doris Lessing, Sylvia Plath und Virginia Woolf bis Banana Yoshimoto. Aufgenommen wurden nur Autorinnen, deren Bücher in deutscher und italienischer Sprache erschienen sind - so fällt auf, daß beispielweise von Elfriede Jelinek 19 deutschsprachige Titel lieferbar sind, aber nur ein Buch ins Italienische übersetzt wurde; Gertrude Stein ist mit siebzehn deutschen und lediglich drei italienischen Titeln vertreten. Dagegen werden von Patricia Highsmith 28 Publikationen in italienischer Sprache, aber nur 19 deutsche Titel angeboten; oder Dacia Maraini: 23 italienischen Titeln stehen zehn deutsche Übersetzungen gegenüber. Einzige Ausnahme einer Autorin, die sich gleich großer Popularität in beiden Ländern bzw. Sprachen erfreut, ist Joanne K. Rowling: alle fünf Titel liegen in Deutsch und Italienisch vor und sind im selben Jahr wie das englische Original erschienen. Dagegen fehlen bedeutende Schriftstellerinnen der Gegenwart wie z. B. Marlene Streeruwitz, die bis heute keinen italienischen Verlag gefunden haben.
Maria Eichhorn Bücher






Das Buch ist Teil eines Projektes von Maria Eichhorn, das mit ihrer Ausstellung “’The Artist’s Reserved Rights Transfer and Sale Agreement‘ von Bob Projansky und Seth Siegelaub“ 1998 im Kunstverein Salzburg begann. Ausgangspunkt ist ein Vertragsformular, das 1971 von Seth Siegelaub (bekannt als Organisator der ersten Konzeptkunst-Ausstellungen Ende der 1960er Jahre) gemeinsam mit dem Rechtsanwalt Robert Projansky entworfen und in Umlauf gebracht wurde. Kernpunkte dieses Vertrags sind Ausstellungsrechte, Reproduktionsrechte und das sogenannte Folgerecht. Das Buch versammelt Interviews, die Eichhorn 1996–2005 mit KünstlerInnen und GaleristInnen sowie mit den Urhebern des Vertrages führte. In ihnen kommen nicht nur Fragen zu dem Vertrag und seinem historischen Kontext zur Sprache, sondern auch Erfahrungen der Interviewten mit dem Verkauf und Weiterverkauf von Kunstwerken, Kunst als Spekulationsobjekt, die Rolle von Sammlern und Museen, Künstlerrechte, uvm.
Maria Eichhorn - film lexicon of sexual practices - prohibited imports
- 236 Seiten
- 9 Lesestunden
The publication focuses on two of Eichhorn’s open-ended projects, which both have the representation and regulation of sexual imagery as their theme. „Prohibited Imports“ (2003/08 and 2015) now includes four books censored by Japanese customs and „Film Lexicon of Sexual Practices“ (1999/2005/2008/2014/2015) currently consists of twenty films. The essays engage the critical dimension of these compelling works. Text: Nora M. Alter, Maria Eichhorn, Pamela M. Lee, Nina Power, Scott Watson
Maria Eichhorn - Werkverzeichnis 1986-2015, Kunsthaus Bregenz
- 559 Seiten
- 20 Lesestunden
Die Publikation dokumentiert das Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projekt Die Zeitkapsel im Wasserfall der Steinach von Maria Eichhorn in St. Gallen 2012. Maria Eichhorn versenkte eine bronzene Kapsel in das Flußbett der Steinach, die aufgrund von natürlichen Erosionen voraussichtlich im Jahr 3412 wieder zum Vorschein kommt. Mit diesem die Dimensionen von Raum und Zeit, Geschichte und Mythos umspannenden Projekt thematisiert die Künstlerin die Komplexität von geologischen Formationsprozessen am Beispiel der Stadtgründung von St. Gallen. Die Publikation enthält zahlreiche Abbildungen, Kurztexte der Künstlerin, Essays von Henry Naef und Marius Büchi (Geologen), Konrad Bitterli (Kunstmuseum St. Gallen) und Silvio Frigg (Stiftsbibliothek St. Gallen) sowie ein Interview mit Maria Eichhorn von Hans Ulrich Obrist.
In ihrem Projekt „Restitutionspolitik“ beschäftigt sich Maria Eichhorn mit der Provenienz von fünfzehn Ölgemälden und einem Aquarell aus der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München. Historisch sind alle sechzehn Werke, die die Künstlerin für diese Untersuschung heranzieht, davon „belastet“, dass sie bereits unter dem Verdacht gestanden haben oder immer noch stehen, durch die Nationalsozialisten von ihren Eigentümern unrechtmässig entzogen, sogenannte Raubkunst zu sein.
Erschienen anläßlich der Präsentation der Arbeit Maria Eichhorn Aktiengesellschaft auf der Documenta11. Wie auch in ihren bisherigen Arbeiten thematisiert Maria Eichhorn gesellschaftsrelevante und politische Inhalte, aber auch die Fragen zur Autonomie eines Kunstwerks und zu seiner Autorschaft. Jenseits dieser Fragestellung nach Wert und Existenzbedingung eines Kunstwerks stellt Eichhorns Arbeit vor allem Fragen über die Funktionsweisen der kapitalistischen Gesellschaft.