Die vorliegende Sekundäranalyse bietet - auf der Basis aktuellen Datenmaterials - eine vergleichende Dokumentation von Interessen, Lebensführung und Teilhabechancen junger Frauen und junger Männer.
Die alltägliche Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit im Hörfunk ist Thema dieses Buches. Untersucht wurden fünf niedersächsische Hörfunkprogramme: NDR1, NDR2, N-Joy, Hit Radio Antenne und radio ffn. Auf der Basis verschiedener inhaltsanalytischer Verfahren wird belegt, dass Frauen im Hörfunk – ähnlich wie im Fernsehen - sehr viel seltener als Männer zu Wort kommen und dass über sie auch nur sehr eingeschränkt berichtet wird. Ebenso wird gezeigt, dass eine Tendenz zu verstärkter Abwertung und klischeegebundener Reduktion stattfindet; Fragen der Gleichberechtigung im Hörfunk nur ganz vereinzelt behandelt werden und fundierte Auseinandersetzungen mit Diskriminierungsmechanismen sowie Diskussionen von Strategien für Chancengleichheit kaum zu finden sind. Die Autorinnen ziehen den Schluß, dass die untersuchten Programme wenig zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Mann und Frau beitragen.
Die am Institut Frau und Gesellschaft durchgeführte Studie dokumentiert und evaluiert das niedersächsische Angebot der Erwachsenenbildung, das sich der Motivierung und Qualifizierung für politische Aufgaben widmet. Auf der Basis einer Analyse von Programmankündigungen aller einschlägigen Bildungseinrichtungen werden Art und Umfang der entsprechenden Veranstaltungen beschrieben. Durch eine schriftliche Befragung aller verantwortlichen Bildungsträger wird zudem die geschlechtsspezifische Nutzung der Angebote ermittelt. Ergebnis einer wissenschaftlichen Begleitung von ausgewählten Kursen ist die Beschreibung von acht einschlägigen Kurskonzepten, den Erwartungen, die Dozentinnen und TeilnehmerInnen an sie knüpfen und den Erfahrungen, die sie in den Veranstaltungen machen. Auch wenn die Studie die Bedeutung der reinen Frauenseminare für die Motivierung und Qualifizierung von Frauen für politische Arbeit hervorhebt, zeigt sie doch auch auf, dass die gemischten Kurse ebenfalls vielfältige Lernprozesse anstoßen können. Deutlich wird allerdings, dass diese Seminare wohl noch mancher Innovation bedürften, um für die Frauen fruchtbar zu werden. Der die empirische Studie einleitende Artikel von Karin Derich-Kunstmann gibt einen allgemeinen Einblick in die Entwicklung und die Prinzipien der Frauenbildungsarbeit. Die Evaluierung ausgewählter Seminare und die angefügte Dokumentation weiterer Beispiele aus der Bildungspraxis dürften veranschaulichen, wie diese Konzepte derzeit umgesetzt werden. Die Autorinnen hoffen, mit dieser Arbeit einen Beitrag zur Fortentwicklung der politischen Bildung zu liefern und so indirekt die politische Partizipation von Frauen zu stützen.
Geschlechtsspezifische Rezeption von Frauen- und Männerbildern im Fernsehen
In einer empirischen Untersuchung geht die Autorin der Frage nach, ob Darstellungen von Männern und Frauen im Film weitgehend einheitlich oder doch eher unterschiedlich wahrgenommen werden und kommt zu dem Schluß, daß ein und dieselbe Person im Film von ZuschauerInnen häufig unterschiedlich rezipiert wird. Dies läßt sich mit divergierenden Wahrnehmungsperspektiven erklären, die in der Lebenswelt der RezipientInnen verankert sind. Insofern das Geschlecht von Personen deren Lebenswelt strukturiert, erweist sich die Geschlechtszugehörigkeit der ZuschauerInnen als relevante Größe.
Wann ist der perfekte Zeitpunkt für ein Kind? Und gibt es den richtigen Moment überhaupt? Während die einen ihre Elternschaft akribisch planen, trifft sie die anderen völlig überraschend. Was bedeutet es für junge Frauen und Männer, wenn das Wunschkind auf sich warten lässt? Oder wenn der richtige Augenblick zum Kinderkriegen nie kommt? Waltraud Cornelißen zeigt, dass es viele Wege in die Elternschaft gibt. In den zahlreichen Fallgeschichten kommen junge Mütter und Väter selbst zu Wort und berichten, wie sie ihre Familiengründung im Spannungsfeld von persönlichem Planungsanspruch, begrenzten Handlungsmöglichkeiten und beschleunigtem sozialen Wandel erlebt haben. Leserinnen und Leser erhalten so tiefe Einblicke, die hilfreich sind, eigene Fragen und Probleme einzuordnen und den Mut zum nächsten Schritt zu fassen. Kinderkriegen, so das Fazit der Autorin, ist das Ergebnis eines Zusammenspiels von Kommunikation und Sexualität in der Partnerschaft, aber auch von Lebensumständen und scheinbaren Zufällen. Und auch Kinderwunschbehandlungen können ein Weg zum gemeinsamen Baby sein.
Was, wenn ihre Karrieren hohen und flexiblen Arbeitseinsatz und das Arbeiten an wechselnden Orten verlangen? Welche Rolle spielen in diesem Zusammenhang die Fächer und Berufsfelder der beiden Partner und wie werden Paar- und Elternschaftskonzepte für die Karrieren von Frauen in Paarbeziehungen relevant?
Die Vereinbarkeit von Studium und Elternschaft: Lebenssituationen, Maßnahmen und Handlungsperspektiven
196 Seiten
7 Lesestunden
Angesichts der geringen Geburtenrate insbesondere von Akademikerinnen wird neuerdings die Frage aufgeworfen, ob Frauen mit hohen Bildungsaspirationen eine Familiengründung nicht schon während des Studiums planen sollten? Gelegentlich wird sogar behauptet, das Studium stelle für junge beruflich ambitionierte Frauen mit Kinderwunsch die beste Phase für eine solche Entscheidung dar. Die Frage nach der Vereinbarkeit eines Studiums mit Kind ist der zentrale Gegenstand dieses DJI-Bandes. Er beinhaltet Beiträge zu der Lebenssituation und den Lebensentwürfen junger Frauen und Männer, exemplarische Berichte von einzelnen Hochschulen über Maßnahmen zur Verbesserung der Situation studierender Eltern, Erfahrungsberichte studierender Mütter sowie einen Ausblick auf Forschungs- und Handlungsbedarfe.
Zur Rolle des Fernsehens im Alltag von Frauen und Männern
257 Seiten
9 Lesestunden
Im Rückgriff auf eine Vielfalt empirischer Untersuchungen setzt sich die Autorin mit den gängigen theorieleitenden Modellen der Massenkommunikation und den bisher favorisierten sozialisationstheoretischen Erklärungen geschlechtsspezifischer Programmpräferenzen und Aneignungsweisen auseinander.