In der indonesischen Kunst der Gegenwart sind Politik und Ästhetik eng miteinander verknüpft. Die thematische und formale Pluralität der Kunstproduktion spiegelt den dynamischen Prozess der Auseinandersetzung mit kolonialen und postkolonialen Herrschaftsstrukturen wider. Yvonne Spielmann untersucht indonesische Gegenwartskunst, die aus synkretistischen Mischungen javanischer, malaiischer und chinesischer Elemente hervorgeht und diese mit Hinduismus, Buddhismus und Islam verbindet. Zudem ist diese Kunst von westlichen Einflüssen geprägt sowie von der Geschichte des Kolonialismus und der Entwicklung von Nationalität und Identität. Traditionelle Techniken und Materialien werden neu interpretiert, wobei Batik, Holzschnitzerei, Tanz und das javanische Schattenpuppentheater mit Comic, Manga, Graffiti, Werbung und Popkultur in verschiedenen Kunstformen kombiniert werden. Spielmann diskutiert die zunehmende Sichtbarkeit indonesischer Kunst seit den 1990er Jahren in internationalen Kunstereignissen, Biennalen und Auktionen. Diese Initiativen von Kuratoren, Galerien und alternativen Projekten verändern die globale Perspektive und steigern den Marktwert. Aus dieser Position heraus erlangt die indonesische Kunst ihre globale Relevanz. Spielmann ist Dekanin der Fakultät Bildende Kunst am Lasalle College of the Arts in Singapur und hat zahlreiche kunst- und kulturwissenschaftliche Werke veröffentlicht.
Yvonne Spielmann Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2010
Hybridkultur
- 293 Seiten
- 11 Lesestunden
Hybridkulturen sind Gegenwartsphänomene, hervorgegangen aus der Verknüpfung von Einflüssen und Komponenten verschiedener Medien, kultureller Kontexte und Diskurszusammenhänge. Mediale und kulturelle Vielfalt werden im Zeitalter von Digitalität und Globalität – unter der Kategorie des »Hybriden« – prominent im Cyberspace und in multiplen Identitätskonzepten diskutiert. Yvonne Spielmann schlägt in ihrer detaillierten Studie einen kritischen Begriff der Hybridation vor, der Mediendiskurse und Debatten der Cultural Studies interdisziplinär produktiv macht. Im Zentrum steht die These, daß Hybridation eine zeitgemäße Strategie der ästhetischen Intervention in international agierende Medienindustrien darstellt, wie der vorliegende Band unter anderem am Beispiel des nicht-westlichen und hochtechnologischen Medienzusammenhangs in Japan zeigt.
- 2005
Video
Das reflexive Medium
Vom Aufkommen der Videotechnik Mitte der sechziger Jahre bis heute hat sich ein breitgefächertes Feld der Videopraxis etabliert. Es nimmt seinen Ausgang in der Auseinandersetzung mit den Parallelmedien Fernsehen und Performance und entwickelt im Rahmen der Formatvorgaben von Videoband, Videoinstallation und Videoperformance ein eigenes ästhetisches Vokabular. Dieses zeichnet sich durch Übergänge zur Installation, zum Happening und zu multimedialen, hypermedialen und interaktiven Präsentationsformen aus. Yvonne Spielmann fragt in ihrer detaillierten Studie nach dem Stellenwert von Video in technologischer, ästhetischer und medienkultureller Perspektive und vertritt die These, daß Video ein eigenständiges Medium darstellt und nicht etwa ein Zwischenstadium, das mit der Einführung digitaler Technologien obsolet würde. Der vorliegende Band bietet einen Überblick über die Theorie und Geschichte der Videokunst und stellt daher ein Kompendium dieser für die Kunst der Gegenwart maßgeblichen Medienform dar.
- 1998
Intermedialität
Das System Peter Greenaway
- 1991
«Eine Pfütze in bezug aufs Mehr» diskutiert die gegenwärtige Gültigkeit des Konzepts 'Avantgarde'. Ausgehend von den relevanten philosophischen, film- und kunsttheoretischen Debatten setzt sich die Arbeit zum Ziel, das theoretische Konzept 'Avantgarde' mit seinen ästhetischen und politischen Implikationen für die Gegenwart zu reaktivieren. Dabei wird der besondere Stellenwert des Films in den frühen Avantgardebewegungen betont und das Argument belegt, daß Film und filmische Verfahren maßgeblich die weitere Entwicklung avantgardistischer Kunst bestimmt haben. Die Argumentationslinie stützt sich zudem wesentlich auf feministische Theorie, die als eine theoretische Avantgarde anzusehen ist, welche den eigenständigen Charakter von experimenteller und engagierter Kunstpraxis von Frauen fundiert hat.