Das außergewöhnliche Buch lädt ein, an einem literarischen Experiment teilzuhaben, das die fluiden Aspekte des menschlichen Ichs beleuchtet. Inspiriert von philosophischen und naturwissenschaftlichen Ansätzen und in bewusster Abgrenzung zum neoliberalen Verständnis des Individuums untersucht die Autorin und Herausgeberin Elisa Asenbaum die dynamische Wechselwirkung zwischen dem Ich und Du. Sechs Autor:innen folgten ihrer Einladung zu einem lyrischen Dialog – ohne Vorgabe eines Themas oder Genres: Thomas Ballhausen, Patricia Brooks, Semier Insayif, Ilse Kilic, Eleonore Weber und Herbert J. Wimmer. In einem offenen Austausch entstanden überraschende lyrische Passagen, die zeigen, wie sich das Ich im Dialog wandelt und dabei neue Facetten freisetzt. Fernab von traditionellen Monologen oder festgelegten Genres loten die sieben Autor:innen die Grenzen und Potenziale des poetischen Dialogs aus; Neues entsteht: ein Drittes, das weder dem Ich noch dem Du angehört, sondern im Prozess des Dialoges erwächst. Berührungspunkte um das Phänomen Dialog werden im geschichtlichen Wandel aus philosophischer, physikalischer und mathematischer Sicht exemplarisch von Harald Hofer beleuchtet und erweitern die thematische Breite des Bandes. Denk-Verwurzelungen, Konzeptionen wie Subjekt und Ich, Entität und Identität sowie Sphären der Sprache stehen dabei im Brennpunkt. Die anschließenden Analysen von Renate Resch über die sechs poetischen Dialoge werfen nicht nur Licht auf die stilistischen und thematischen Einflüsse zwischen den Dialogpartner:innen. Sie schenken text- und diskurswissenschaftliche Einblicke in Fragen nach Bedeutungskonstruktion in der Kommunikation und untersuchen Spannungsfelder, Intertextualität, Schreibroutinen, Wortsemantik und vieles mehr. Sechs grafische Bildwerke von Asenbaum ergänzen die lyrischen Beiträge. „nie als allein“ schafft eine spannende Verknüpfung von literarischem Schaffen und wissenschaftlicher Reflexion. Das Werk stellt den Wert von Kooperation, Dialog und kreativer Offenheit in den Vordergrund.
Thomas Ballhausen Reihenfolge der Bücher






- 2025
- 2024
Die Monografie untersucht das Thema der "Magie" im Spielfilm. Film und Kino als immanente Form des "Täuschungsvertrages" sind in ihrer historischen Entwicklung magischen Vorstellungen und insbesondere der Bühnenmagie vielfach verpflichtet. Die Analyse der filmischen Beispiele anhand thematischer Leitlinien (z. B. Konflikt, Pakt, Täuschung, Fluch) erlaubt es, Typen magischer Handlungen zu motivischen Clustern zu fassen.
- 2023
Unter elektrischen Monden
keiper lyrik 29
Der Autor und Kulturphilosoph Thomas Ballhausen beschäftigt sich in seinen literarischen Arbeiten mit der als beschädigt empfundenen Gegenwart, die von Digitalität, Entfremdung und Konflikten geprägt ist. Seine lyrischen Texte weisen eine Nähe zur Poetik des Punks auf und verbinden scheinbar inkongruente Elemente. In „Unter elektrischen Monden” schöpft er aus der Weltliteratur sowie aus neuen Medien, wobei Film und Pop neben antiken Klassikern und Größen wie Paul Celan oder Anne Carson stehen. Ballhausen thematisiert das Persönliche und Intime im Kontext größerer gesellschaftlicher Zusammenhänge. Das Phantastische ist eine zentrale Folie seiner Gedichte, in denen das Unwirkliche selbstverständlich integriert wird. In der Auseinandersetzung mit Gegenwart und Geschichte arbeitet er an ramponierten Mythen, gefährlichen Objekten und romantischen Gegenentwürfen der Liebenden. Seine unverwechselbare literarische Position zeigt sich nicht im Zelebrieren des Untergangs, sondern in hochreflexiven Gedichten, die als feinsinnige und unterhaltsame Einladungen fungieren, die Wirklichkeit in all ihrem Schrecken und ihrer wunderbaren Schönheit neu zu entdecken.
- 2023
Nachtaktiv
Versuch über das Cahier
- 2020
In »Transient« verbindet Thomas Ballhausen Mythologie und Science-Fiction in einem rauschhaften Langgedicht über das Ende einer großen Liebe in einer fantastischen Realität. Inspiriert von der »Alkestis«-Thematik thematisiert er Schuld, Schande und Vergebung, begleitet von digitalen Zeichnungen von Elena Peytchinska.
- 2020
- 2020
Flora
- 320 Seiten
- 12 Lesestunden
Ausgehend von den Erkenntnissen von FAUNA (2018), führen die bildende Künstlerin Elena Peytchinska und der Dichter Thomas Ballhausen im Rahmen von FLORA eine weitere Auseinandersetzung mit heutiger Information und deren Theoretisierung. Peytchinskas Pflanzendiagramme und Ballhausens literarische Texte entwerfen eine Textur: nicht nur von Landschaften der Information und ihrer Ordnungen, sondern auch von der dialogischen, lesbar gemachten sprachkünstlerischen Praxis. Im Buch, gleichermaßen Objekt wie Ort, werden geometrische und topologische Strategien zu einem erneuerten räumlichen Denken verbunden. FLORA kartografiert diese Räume und erschließt die vernetzten Territorien mit den ästhetischen und wissenschaftlichen Mitteln der Sprachkunst.
- 2019
Das Mädchen Parzival
Gedichte
Thomas Ballhausens erzählerische Lyrik ist Antike und Zeitgeist, Philosophie und Punk, bringt historische Helden und mythologische Figuren aufs Tapet und greift auf die großen Narrative der Menschheit zurück. Einmal ganz Galan, konziliant in der Wortwahl, einmal tiefgehend mit Wilde’scher Leidenschaft und Verve, dann wieder kaltschnäuzig mit einem kräftigen Schuss noir erzeugen die balladenhaften Texte einen zeitlosen Nachhall. Fragen nach Mechanismen menschlichen Handelns und der Verfasstheit von Ritualen werden laut; der Dichter zerlegt althergebrachte Machtmuster, lässt Geschlechterrollen bersten und bleibt bei all dem ein Erzähler cinematografischen Ausmaßes: Die Intensität der Sprache ist körperlich spürbar. Sie changiert von tabubehaftet zu lustvoll und ergießt sich immer wieder in düstere Wortkaskaden. Der renommierte Fotograf Chris Saupper fungiert als Bildredakteur und hat die Lyrik Ballhausens mit zeitgemäßen visuellen Ergänzungen versehen.
- 2015
Archive sind Schatzkammern der Kultur Längst fordern Archive mehr als bloßes Sammeln und passives Reagieren. Thomas Ballhausen zeichnet die notwendigen Veränderungen zum aktiven Eingreifen, Fragen und Forschen nach. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Film- und Mediengeschichte spürt er dem Verstehen von Quellen nach und zeigt, wie wesentlich 'die Arbeit am Archiv' für ein umfassendes Verständnis von Kultur ist.
- 2014
In dunklen Gegenden
- 101 Seiten
- 4 Lesestunden
Ein altes leerstehendes Haus wird zum Grab einer vergangenen Jugend, ein Chefkartograf erzählt von seinem letzten großen Auftrag, und ein Geschichtsschreiber findet sich in einer scheinbar ausweglosen Situation unter der Erde wieder. Vieles in Thomas Ballhausens Erzählungen passiert im Kopf der Figuren und in einer anderen Wirklichkeit. Gedanken und Beobachtungen werden exakt aufgezeichnet, nicht ohne dabei auch rätselhaft und magisch zu sein. Zu Komplizen werden die Texte bei ihrer Sprache, die dynamisch und poetisch zugleich ist, und beim fast ehrfürchtigen Spiel mit der Literatur und der Musik.



