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Bookbot

Richard Detje

    Arbeitspolitik kontrovers
    Krise ohne Konflikt?
    Krisenerfahrungen und politische Orientierungen
    Solidarität in den Krisen der Arbeitswelt
    Perspektiven des Streiks
    Von der Westzone zum Kalten Krieg
    • 2023

      Solidarität in den Krisen der Arbeitswelt

      Aktualität kollektiver Widerstandserfahrungen

      Eine Gesellschaft, in der sich die Menschen nicht um ihre Mitmenschen kümmern, zerfällt. Um dem entgegenzuwirken, wird das große "Wir" beschworen, und Solidarität wird in Zeiten von Pandemie, Klimakrise, Krieg und Inflation gefordert. Doch Solidarität ist mehr als Hilfsbereitschaft; sie bedeutet, Spaltungen zu überwinden und Stärke aus sozialen oder ethnischen Differenzen zu gewinnen. Herausforderungen wie Konkurrenz, Fragmentierung, Leistungsdruck und Individualisierung erschweren die Solidarisierung. Dennoch existiert Solidarität, oft als Widerstandserfahrung: unter Servicekräften in Kliniken, die gleichen Lohn fordern; Beschäftigten in Warenhäusern, die Filialschließungen verhindern; migrantischen Arbeitenden in Logistikzentren, die ihr Recht auf einen Betriebsrat einfordern; und IT-Spezialisten, die Individualität und kollektives Handeln vereinen. Richard Detje und Dieter Sauer untersuchen Fälle in Industrie und Dienstleistungssektor, wo traditionell wenig Zusammenhalt erwartet wird, aber solidarischer Widerstand und Lernprozesse stattfinden. Ihre Analyse basiert auf Interviews und Gruppendiskussionen, um zu zeigen, wie viel Solidarität in der Arbeitswelt steckt. Sie betonen, dass Solidarität ein praktischer Lernprozess ist und diskutieren abschließend inspirierende Ergebnisse solidarischer Praktiken, die über Einzelfälle hinausgehen.

      Solidarität in den Krisen der Arbeitswelt
    • 2013

      Demoskopische Befragungen zeigen widersprüchliche Ergebnisse zur Krisenwahrnehmung in den letzten Jahren. Während der wirtschaftliche Aufschwung 2010-2012 in einigen Umfragen die Erinnerung an den vorherigen Einbruch verdrängt hat, glauben andere, dass die 'eigentliche Krise' noch bevorsteht. Auch die politische Bewertung schwankt zwischen Erfolg und Misserfolg. Das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) und WISSENTransfer haben qualitative Befragungen durchgeführt, die neue Erkenntnisse liefern: Hinter den wirtschaftlichen Schwankungen steht das Gefühl einer 'permanenten Krise', die soziale Unsicherheit erzeugt. Selbst während des Aufschwungs bleibt die Situation für Beschäftigte angespannt; anstelle von Arbeitsplatzunsicherheit wächst der Druck auf Arbeits- und Leistungsbedingungen. Es zeigt sich eine Kluft zwischen gesellschaftlicher und persönlicher Lage. Während Gewerkschaften teilweise an Bedeutung gewinnen, nimmt die Abwertung politischer Akteure zu. Erfolgreiches Krisenmanagement wird nicht anerkannt. Der neoliberale Staat wird als entfremdet und postdemokratisch wahrgenommen, ohne Hoffnung auf Besserung. Diese Studie ergänzt die 2011 veröffentlichte Untersuchung "Krise ohne Konflikt?" und bietet vertiefte Einblicke in Betriebs-, Alltags- und Gesellschaftsbewusstsein.

      Krisenerfahrungen und politische Orientierungen
    • 2011

      Zwei Jahre Krisenangst – war es das? Wie wird die Krise, die Erinnerungen an die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre wach werden ließ, wahrgenommen und gedeutet? Wie wird sie verarbeitet von denen, die die Zeche für die Rettungsprogramme von Banken und Unternehmen 'mit der harten Währung ihrer Existenz' (Habermas) zahlen sollen? Generalstreiks, Boss-Napping, brennende Autos in den Nachbarländern – aber hierzulande 'Krise ohne Konflikt'!? In diesem Buch werden Interviews und Gruppendiskussionen mit Vertrauensleuten und Betriebsräten aus den von der Krise 2008-2010 am stärksten betroffenen Branchen ausgewertet. Über die Ursachen und Folgen der Krise, über das Krisen- und Nach-Krisen-Regime in den Betrieben, über die Leistungen 'der Politik' und die Perspektiven der Gesellschaft. Die Botschaft: Die Konflikte sind in der Krise nicht stillgelegt – Ohnmacht gegenüber den immer schwerer zu durchschauenden ökonomischen Verhältnissen führt zu Wut und Angst, aber auch zu Protest und Widerstand. Unter dem Kessel brodelt es, der Druck steigt. Zumal die Folgen erst noch abzuarbeiten sind. Nicht nur bei den Staatsschulden, sondern in den Betrieben, deren Zumutungen an Systemgrenzen stoßen. Deutlich wird, weshalb Widerstand und Protest bislang wenig manifest wurden, und deutlich wird auch, in welchem Ausmaß das 'politische System' diskreditiert ist. Das verstärkt zunächst Ohnmacht – aber das kann sich ändern.

      Krise ohne Konflikt?
    • 2005

      Arbeitspolitik kontrovers

      • 212 Seiten
      • 8 Lesestunden

      Massenarbeitslosigkeit, betriebliche Abwehrkämpfe und politische Defensive prägen den Alltag der gewerkschaftlichen Interessenvertretung. Zu Recht wird die Frage aufgeworfen, welche Chancen überhaupt noch bestehen, sich aktiv in den Prozess der qualitativen Veränderung von Arbeit einzumischen. Von Humanisierung der Arbeit ist keine Rede mehr. Kurzfristökonomie sowie Standort- und Kostensenkungswettbewerb lassen heutzutage die Qualität der Arbeit zu einer Restgröße schrumpfen. Unter dem Slogan „Hauptsache Arbeit“ werden Schutzniveaus dereguliert mit der gewollten Folge, dass auch die Ansprüche der Menschen, die Arbeit haben oder in Arbeit wollen, weiter abgesenkt werden. In dieser Situation wird in den Gewerkschaften wieder intensiver darüber nachgedacht, welche strategischen und praktischen Ansätze aus der Defensive herausführen können. Auch der Blick der Sozialwissenschaften auf die Umbrüche in der Arbeitswelt ist erneut geschärft worden. Die Beiträge dieses Bandes, die von sehr unterschiedlichen Handlungsperspektiven geprägt sind, machen deutlich, dass in der IG Metall nicht nur neue konzeptionelle Grundlagen gewerkschaftlicher Arbeitspolitik gelegt wurden, sondern auch Elemente einer strategischen Neuorientierung erprobt und diskutiert werden. Diskussionen über Ansatzpunkte und Chancen einer zeitgemäßen Arbeits- und Gewerkschaftspolitik haben Aufwind erhalten.

      Arbeitspolitik kontrovers
    • 2003

      Längst wird durch die Apologeten der 'modernen' und 'globalisierten' Gesellschaft dem Streik als Form der Austragung von Tarifkonflikten die Zukunftstauglichkeit abgesprochen. Wirtschaftsexperten, Zeitungskolumnisten und Arbeitgebervertreter sind sich einig, dass Streiks 'überholte Kampfrituale' oder 'unintelligente Mittel' (Gesamtmetall-Chef Kannegiesser) seien. Die Gewerkschaften können sich diesem Urteil selbstverständlich nicht anschließen, schließlich ist der Arbeitskampf einer der 'Urgründe' der Organisation. Aber es steht die Frage nach der Streikfähigkeit unter veränderten Handlungsbedingungen im Raum – und das nicht erst seit dem 'Flexi-Streik' der IG Metall in der Tarifrunde 2002. Seit mehr als zwei Jahrzehnten gibt es in den Gewerkschaften eine Debatte über Arbeitskampfkonzepte, Streikstrategien und effektive Kampfformen. Eine Debatte, die auch eine Veränderung der Arbeitskampfpraxis bewirkt hat: So hat die IG Metall insbesondere unter den Anforderungen des 'Antistreik'-Paragrafen 146 SGB III (ex 116 AFG) ihre Strategien in den letzten Jahren stark modifiziert. Aber nicht nur objektive Determinanten der Kampffähigkeit werden angesprochen, sondern mit dem Wertewandel im Bewusstsein der Gewerkschaftsmitglieder und Individualisierung auch die subjektive Dimension. Wie hat die IG Metall auf diese Anforderungen reagiert, und wo liegen die Entwicklungsperspektiven für die Zukunft?

      Perspektiven des Streiks
    • 2001
    • 1982