„Fernab von Zeitgeistreportagen überzeugt Milda Drüke in ihren Büchern mit realistischen Porträts von Menschen, die von einem anderen Weltbild erzählen.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung Nicht den touristischen Attraktionen gilt das Interesse der Autorin, sondern den Menschen in ihrem Konflikt zwischen „persönlichem Wollen und kulturellem Sollen“. Ihre studierten und europaerfahrenen Gastgeber erlauben ihr fünf Monate lang Einblick in höchst private Bereiche und Gewohnheiten einer archaischen Hindutradition inmitten eines modernen Alltags, zu dem Computer und Mikrowelle gehören und ein Sohn, der sich im Spiderman-Kostüm wohlfühlt. Nur dank der ihr gewährten Nähe offenbart sich der Autorin: Ihre weltoffene Gastgeberin unterwirft sich ihrem Ehemann, indem sie seine Füße mit der Stirn berührt. Sie trägt rote Glasarmreifen, wäscht donnerstags ihre Haare nicht und fastet regelmäßig - um sein Leben zu verlängern. Ohne Erlaubnis darf sie nicht aus dem Haus. Stoisch ertragen sie und ihre Familie die Realität Kathmandus: Stromabschaltungen. Anstehen für Trinkwasser und Benzin. Streiks und Demonstrationen. „Die fremde Welt eröffnet sich mir“, schreibt die Autorin, „wenn ich mit den Menschen, die sie schaffen, lebe. Wenn das Unbekannte im täglichen Miteinander einfach passiert. Darauf zu warten habe ich mir die Zeit genommen.“
Milda Drüke Reihenfolge der Bücher




- 2010
- 2008
- 2006
Die Autorin Milda Drüke reist nach Bali für einen Fotoauftrag und wird von der kulturellen Schönheit und den religiösen Ritualen tief berührt. Durch ihre Begegnung mit dem Hohepriester Ratu Pedanda und dessen Familie entwickelt sie ein neues Verständnis für das Leben und kehrt mit einem veränderten Bewusstsein zurück.
- 2002
Im Inselreich zwischen Indischem und Stillem Ozean sucht Milda Drüke nach dem nomadischen Seevolk der Bajos - und entdeckt ihre eigene Nomadenseele. Eine erfolgreiche Frau gibt die Karriere auf und segelt einmal um die Erde. Als sie heimkehrt, beschließt sie, einen anderen Beruf zu ergreifen. Sie schreibt und fotografiert. Eines Tages hört Milda Drüke von Seenomaden, den Bajos in Südostasien, die in kleinen Hausbooten wohnen und über das Meer, ihre nassen Weidegründe, schweifen. Sie macht sich auf die Suche nach diesen Wassermenschen. In Indonesien angekommen, stellt sie fest, dass niemand weiß, wo sie sich aufhalten. Doch sie findet sie, lebt mit Bajo-Familien zusammen, die sie gastfreundlich aufnehmen, sie lernt ihre Kultur kennen. Und schließlich begegnet die Reisende dem Außenseiter Om Lahali, der seit vierzig Jahren allein auf seinem Boot lebt. Wochenlang darf sie ihn begleiten, und dabei macht sie Erfahrungen, die ihr Leben von Grund auf verändern. „Die Gabe der Seenomaden“ erzählt von der Begegnung einer Frau mit einer exotischen Welt und mit ihrer eigenen Ursprünglichkeit. „Plötzlich wusste ich“, schreibt die Autorin: „Ich hatte den Planeten umsegelt und mich auf die Suche nach den Seenomaden begeben, um mir wieder ähnlicher zu werden. Das Meer erinnerte mich an etwas. Deshalb war ich hier. Ich wollte mich erinnern.“