Das Marmorbild. Das Schloß Dürande
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Der junge Florio hat in ›Das Marmorbild‹ mit zahlreichen Gegensätzen zu kämpfen. So stehen sich die Tag- und Nachtwelt mit ihren Repräsentantinnen diametral gegenüber. Auf der einen Seite die heidnisch-mythische Venus, das »verwirrende Blendwerk der Nacht«, auf der anderen Seite die unschuldige, rechtschaffene Bianca. Florio kann den Verführungskünsten der mächtigen Nachtgestalt nur knapp entrinnen und letztlich den richtigen Weg beschreiten. Joseph von Eichendorffs berühmte Novelle von 1819 ist mit zahlreichen Lied- und Gedichteinlagen versetzt, in der sich die Reise- und Italiensehnsucht der Romantiker spiegelt. Kunstvoll greift der Autor die Thematik der Statuenbelebung auf, die seit Ovid in zahlreichen Texten verarbeitet wurde und lässt seinen unerfahrenen Protagonisten lange zwischen Realität und Phantasie schweben, um ihn letztlich doch zu retten. ›Das Marmorbild‹ stellt die Verführung gegen die Liebe, den Traum gegen die Wirklichkeit und die schöne Natur gegen eine starre, kalte und unwirkliche Welt.
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