Jahre des Unmuts
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Die Emigration hat beide zusammengeführt. Zwar kannten sie sich schon von der Preußischen Akademie der Künste her persönlich, und 1931, auf seiner Heimreise von Paris, hatte Thomas Mann bei Schickele in Badenweiler vorgesprochen. Annette Kolb, die gemeinsame Freundin, dürfte den Besuch in die Wege geleitet haben. Aber zu einem engeren Verhältnis kam es erst 1933, in Sanary-sur-mer, dem Treffpunkt deutscher Emigranten. An der französischen Südküste hielten sich 1933 und später Dutzende von Geflohenen auf, abwartend, hoffend, verzweifelnd. Die hier abgedruckten Briefe beleuchten es neu: Heinrich Mann, Lion Feuchtwanger, Wilhelm Herzog, Hermann Kesten, Ludwig Marcuse, Bertolt Brecht, Erwin Piscator, Ernst Toller, Julius Meier-Graefe, Franz Werfel, die Mann-Kinder: Sie alle waren da, einige ein paar Tage, andere wochen- oder jahrelang, bis es 1940, als die deutschen Armeen südwärts stießen, weiterzuflüchten galt. Der Briefwechsel ist ein beredtes Zeugnis zu einem Jahrzehnt deutscher Geschichte der Emigration. Erhalten sind insgesamt 86 Briefe, 53 von Thomas Mann, 34 von René Schickele. Die Briefe sind ausführlich kommentiert. In einem Anhang sind vor allem Dokumente wiedergegeben, die das Verhältnis der beiden Autoren vor der Zeit des Briefwechsels beleuchten.