Das geordnete Chaos
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Die Essays, die Dieter Wellershoff in den letzten Jahren geschrieben hat, setzen den Diskurs über Literatur fort, der auch ein Diskurs über das menschliche Leben ist. Die großen Themen und Motive der Literatur: Liebe, Leidenschaft, Trennung und Tod, kehren darin wieder, sind aber in das Krisenlicht historischer Veränderungen und neuen Bewußtseinslagen getaucht. Das zeigt sich verstäkt in den Aufsätzen, die sich den strukturellen Veränderungen zuwenden, wie zum Beispiel dem Bewußtsein von der wachsenden Zufallsbestimmtheit des Menschen und der fortschreitenden Entzweiung der privaten und geschichtlichen Dimension des menschlichen Handelns. Ein zentrales Problem ist der Schreibprozeß selbst in seiner Analogie zum Lernprozeß. So wurzeln alle Überlegungen in der persönlichen Erfahrung und nehmen in den letzten Aufsätzen Züge einer geistigen Autobiographie an.