Wörterbuch der obersächsischen Mundarten
Autoren
Mehr zum Buch
Von allem Anfang an stehen Wörterbücher im Zentrum der Aufgaben europäischer Wissenschaftsakademien, und so gehört ein Sächsisches Wörterbuch nahezu zwingend zu einer Sächsischen Akademie der Wissenschaften. Der Beginn der Arbeiten daran in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts ist mit Theodor Frings, dem später langjährigen Präsidenten der Akademie, verknüpft. Im Dezember 1943 wurde das gesamte Material langjähriger Arbeit bei einem Bombenangriff vernichtet; jedoch konnte die Arbeit 1955 unter der Leitung des Frings-Schülers Rudolf Große erneut begonnen und unter dessen Mitarbeitern Gunter Bergmann (seit 1957) und Dagmar Helm (seit 1959) zu Ende geführt werden. Das „Wörterbuch der obersächsischen Mundarten“ ist ein alphabetisch geordnetes Bedeutungswörterbuch mit hochsprachlichen Stichwortansätzen. Es erfaßt in vier Bänden das Wortmaterial der in Sachsen gesprochenen Dialekte. Das „Obersächsische“, in Abgrenzung zum „Niedersächsischen“ so bezeichnet, umfaßt die Mundarten des einstigen Königreiches, späteren und nunmehr wieder gebildeten Freistaates Sachsen, dazu die des Raumes zwischen Halle, Wittenberg und Bad Liebenwerda (der zur ehemaligen preußischen Provinz Sachsen gehörte) und von Teilen der schlesischen Lausitz. Materialgrundlage des Wörterbuchs ist - mit gelegentlichen Rückgriffen - die seit 1850 bis zur Gegenwart in Sachsen gesprochene Sprache. Die Quellenbasis bildet ein Archiv von ca. 700.000 Zetteln mit etwa 1,5 Millionen Belegen, die von wissenschaftlichen Mitarbeitern durch direkte Befragungen zusammengetragen wurden. Hinzu kommen eingesandtes Material, ausgewertete Fragebögen, Tonaufzeichnungen, dialektgeographische Fachliteratur und mundartliche Belletristik. Nach der jahrzehntelangen wissenschaftlichen Tätigkeit des Sammelns, Forschens und Auswertens ist nunmehr die Publikation sämtlicher Bände des „Wörterbuchs der obersächsischen Mundarten“ in einem Zeitraum von 10 Jahren abgeschlossen.