Dezentralisierung von Unternehmen
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Trotz einer Flut von Publikationen zum Thema Lean Production mangelt es an empirischen Untersuchungen über die Voraussetzungen und Folgen von Versuchen, „schlanke“ Strukturen einzuführen. Die vorliegende Studie will dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Ihr kommt zugute, daß sie Unternehmen untersuchte, die schon Ende der 80er Jahre damit begannen, zentrale Elemente dessen umzusetzen, was heute als Lean Production gilt. Sie liefert eine Fülle von Hinweisen auf Probleme und neue Regulierungserfordernisse, aber auch Durchsetzungschancen dezentraler Organisationskonzepte. Auf der Basis von 10 Fallstudien in der Metall- und Elektroindustrie werden deren Auswirkungen auf die Struktur der Hierarchie, die Anforderungen an Vorgesetzte und indirekte Bereiche und bisherige Karrierewege analysiert. Ein Teil der unteren und mittleren Manager bewertet die Veränderungen als Entwicklungschance, für die meisten bedeuten sie eher Verunsicherung und Bedrohung. Die Reorganisationsprozesse sind betriebspolitisch höchst brisant. Neue Koalitionen erweisen sich als notwendig, um Widerstände im unteren und mittleren Management zu überwinden. Betriebsräte und Gewerkschaften werden dadurch vor ein Vertretungsdilemma gestellt. Auch eine Reform der Tarifverträge zur Absicherung dezentraler Organistionskonzepte wird immer dringlicher.