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Agrarentwicklung in Litauen 1918 - 1992

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Die Agrarentwicklung in Litauen ist aus mehreren Gründen von Interesse. Sie ermöglicht die Betrachtung einer Landwirtschaft sowohl unter den Bedingungen der freien Marktwirtschaft als auch unter denen einer Kommandowirtschaft sowjetischen Typs. Sie hat darüber hinaus die Anfälligkeit eines typischen Agrarlandes in Wirtschaftskrisensituationen gezeigt, wie das während der Weltwirtschaftskrise in den 30er Jahren der Fall war. Der Zusammenbruch der litauischen Landwirtschaft infolge der Zwangskollektivierung und der Aufbau einer sozialistischen Landwirtschaft sind exemplarisch für viele andere osteuropäische Länder. Zwar war die Zwangskollektivierung in Litauen radikaler und mit größeren Opfern verbunden als anderswo. Doch dann erreichte Litauen die höchste landwirtschaftliche Produktion pro Kopf der Bevölkerung in der Sowjetunion. Die nach der Unabhängigkeit erfolgte Reprivatisierung der Landwirtschaft wurde radikal und überhastet durchgeführt, so daß sie zu einem starken Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion geführt hat. In der vorliegenden Untersuchung werden anhand von Originalquellen die Hintergründe für die sehr unterschiedliche Agrarentwicklung zwischen den beiden Weltkriegen, in der Sowjetperiode und nach der Erlangung der Unabhängigkeit dargelegt, und es werden mögliche Zukunftsperspektiven aufgezeigt.

Publikation

1994

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