Mein Onkel der Jaguar
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In einer Hütte im brasilianischen Hinterland des Sertão erzählt ein mestizischer Einsiedler seinem unsichtbaren und stummen Gast während einer Nacht und in einem ununterbrochenen Redefluss davon, wie er sich vom Jaguarjäger zu einem Menschen jagenden Jaguar gewandelt hat. Diese Erzählung über eine sich zwischen der europäischen und indigenen Kultur verlierenden Existenz, über die „Tragödie der Auslöschung und der Konstitution von Kulturen“ bildet einen der Höhepunkte im Werk des Brasilianers João Guimarães Rosa (1908-1967). Das Jahr seines 100. Geburtstags bildet den Anlass, sie in der Übersetzung von Curt Meyer-Clason dem deutschsprachigen Lesepublikum wieder zugänglich zu machen. Begleitet wird die Erzählung von einem Nachwort von Walnice Nogueira Galvão. Ihre Lektüre der „Unmöglichen Rückkehr“ des Protagonisten und Erzählers zu den Ursprüngen seiner von allen ethnischen, sozialen und kulturellen Elementen der Kolonisierung und Entstehung Brasiliens durchkreuzten Existenz gilt als eine der erhellendsten Deutungen dieses Textes.