Denkbewegungen
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Der vorliegende Tagebuchband von Ludwig Wittgenstein (1889-1951), lange Zeit für verloren gehalten, tauchte erst vor kurzem überraschend in einem Nachlaß auf. Er liegt hier in einer mustergültigen Transkription vor, die sich der Editionstechnik bedient, welche das Wittgenstein-Archiv der Universität Bergen für die maschinenlesbare Fassung des gesamten Nachlasses Wittgensteins entwickelt hat. Das Tagebuch enthält vor allem Eintragungen aus den Jahren 1930 bis 1932, aus der Zeit unmittelbar nach der Rückkehr Wittgensteins nach Cambridge und damit zur Beschäftigung mit philosophischen Fragen. In diesen Zeitraum fällt Wittgensteins „Wende“ zur Spätphilosophie: In erstaunlich kurzer Zeit demontiert Wittgenstein die Metaphysik seiner „Logisch-philosophischen Abhandlung“ und gewinnt aus deren Kritik bereits die zentralen Bestimmungsstücke seines neuen Begriffs von philosophischer Klärungsarbeit. Die Eintragungen des Tagebuchs zeigen Wittgensteins Bemühen, mit sich und seiner philosophischen Arbeit ins reine zu kommen. So sind sie nicht nur für die Wittgenstein-Kenner und -Forscher von Bedeutung, sondern auch für jene Leser, die eine erste Annäherung an den Menschen und Philosophen Ludwig Wittgenstein versuchen wollen.