Spirits rejoice!
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Keine Musik schwankte so jäh zwischen den Extremen wie seine: Volkslied, Marsch oder akustische Apokalypse – in Albert Aylers Klangkosmos war alles möglich. Mit seinen furiosen Instrumental-Glossolalien und seinen pathos-schwangeren Balladen avancierte der Musiker aus Cleveland, Ohio rasch zum radikalsten der Free Jazz-Expressionisten der sechziger Jahre. Durch Albert Ayler war das Saxophon zu einem anderen Instrument geworden, und selbst John Coltranes Spätwerk war unverkennbar vom Eindruck des jüngeren Kollegen gezeichnet. Ihm blieb wenig Zeit, seine Botschaft einer neuen spirituellen Musik zu verkünden: 1970, gerade 34 Jahre alt, starb Albert Ayler unter mysteriösen Umständen. Peter Niklas Wilson war ein halbes Jahr in den USA auf Albert Aylers Spuren unterwegs. Durch Gespräche mit zahlreichen Zeitzeugen (darunter Aylers Vater und Bruder sowie die Schlagzeuger Sunny Murray und Milford Graves, der Geiger Michael Samson, der Multiinstrumentalist Howard Johnson, die Bassisten Gary Peacock und Steve Tintweiss) und Analyse veröffentlichter wie unveröffentlichter Aufnahmen Aylers rekonstruiert er die Biographie und den erratischen musikalischen Weg dieses Propheten des »new thing«. Zweite, um ein Register erweiterte Ausgabe.