Neuere ökonometrische Methoden zur empirischen Überprüfung eines synergetischen Konjunkturmodells
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Diese Arbeit trägt zur Vertiefung und Erweiterung der Kenntnisse auf zwei Gebieten bei: In der Konjunkturtheorie werden einige wesentliche, bisher nur verbal verfügbare, Argumente einer empirischen Überprüfung zugänglich gemacht. In der Ökonometrie werden neue Verfahren und neue Sichtweisen zur Schätzung nicht-linearer Modelle erörtert und mit Hilfe eigens dazu entwickelter Programme angewendet. Manfred Kraft zeigt, dass ein synergetisches Modell, das es erlaubt, verschiedene Konjunkturverursacher in synthetischer Weise auf das Entscheidungsverhalten von Investoren zurückzuführen, reale Konjunkturverläufe gut nachbilden kann. Wesentliche Konjunkturursachen in dem vorgestellten Modell sind: irreversible Entscheidungen auf der Mikroebene, die sequentielle Abfolge von Investitionen, die Entstehung einer Renditestruktur aufgrund von Entscheidungsinterdependenzen, Stochastik auf der Mikroebene, Nichtlinearitäten sowie Disproportionalität zwischen Konsumgüter- und Investitionsgütersektor. Das Modell wird anhand von Daten für die Bundesrepublik Deutschland und für die Weltwirtschaft mit Hilfe alternativer Test- und Schätzverfahren empirisch überprüft. Es zeigt sich, daß die empirisch ermittelten Parameterwerte mit denjenigen Werten übereinstimmen, die theoretisch für einen zyklischen Modellverlauf notwendig sind. Die Arbeit zeigt, daß sich klassische ökonometrische Methoden, Zeitreihentechniken, verteilungsfreie, EDV-gestützte explorative Datenanalyseverfahren und Simulationen in der Konjukturforschung ergänzen. Insbesondere bei der Evaluation nichtlinearer Modelle erweist sich ein solcher Methodenmix als äußerst fruchtbar.