Ein fröhliches Begräbnis
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In Aliks New Yorker Wohnung, inmitten von Ölbildern, auf denen zinnoberne Granatäpfel schimmern, geht es zu wie im Taubenschlag. Verwandte, Freunde, Gäste drängen sich munter plappernd in den Räumen, als „könne man den gestrigen Tag getrost streichen, weil das Leben erst am Montag beginnt“: Sie trinken Tee, (be-)gießen mit Wodka manch gemeinsame, noch in Rußland verankerten Wurzeln. Hunderte großer und kleiner Trennungen haben sie hinter sich: von den Eltern, dem Beruf, dem Haus, „von der Luft und dem Wasser“, von ihrer Sprache. Und nun finden sie sich hier zusammen, am Ort der „Fröhlichkeit und menschlichen Wärme“. Inmitten all des Trubels liegt der todkranke Alik, lauscht dem Stimmengewirr und wechselt mal mit dieser, mal mit jenem ein Wort. Schwach, mit eingefallenen Wangen, bewegungslos, wartet er geduldig, sogar die Einreibung mit stinkender Kräutersalbe ertragend, auf sein nahes Ende. Nur seine hellen Augen blicken noch gewitzt. Alik war nie geschäftstüchtig - der große Erfolg als Maler ist ihm versagt geblieben. Aber gemocht haben ihn alle, die Barkeeper, die Händler vom Fischmarkt, besonders die Frauen. Sie sind es, denen das Herz schwer und schwerer wird. Nina will unbedingt, daß er getauft wird - woraufhin Pope Viktor und Reb Menasche wetteifern, den Todgeweihten jeweils auf ihre Seite zu ziehen. Alik wäre nicht Alik, wenn er sich nicht, „bevor sein letzter, noch arbeitender Muskel, das Zwerchfell, aussetzte“, für die Trauergäste eine Überraschung ausgedacht hätte: „Für einen einzigen Augenblick durchbrach er die Mauern der Ewigkeit, warf ein Steinchen herüber vom anderen Ufer, das in undurchdringlichen Nebel gehüllt ist.“
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