Muster und Funktionen kultureller Selbst- und Fremdwahrnehmung
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Ist die »Nation« ein künstliches Gebilde, ein Kulturprodukt auf ökonomischer und politisch-ideologischer Basis? So jedenfalls sieht sie die neuere Nationalismusforschung. Der vorliegende Sammelband untersucht die wichtige Rolle der Identifikationsfelder »Sprache« und »Literatur«, die in diesem Zusammenhang bislang vernachlässigt worden sind. Die Forschungsergebnisse aus verschiedenen europäischen Philologien und Epochen verdeutlichen: Auch das vermeintlich Typische und Originelle kollektiver Selbst- und Fremdzuweisungen ist Bestandteil eines interkulturellen Argumentationszusammenhanges. Sprachpatriotismus und literarische Emanzipation - die verbindende Einsicht dieser auch innerhalb der beteiligten Fachwissenschaften beachtenswerten Beiträge - dienen dem allseitigen Ziel der Integration nationaler wie pränationaler Kollektive, und sie schöpfen hierbei aus einem nationenübergreifenden Fundus argumentativer Inhalte und Strategien.