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Jesuiten in Spanisch-Amerika als Übermittler von heilkundlichem Wissen

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„Gehet hin und lehret alle Völker!“ - diesem Missionsauftrag folgend zogen Jesuiten nach der Entdeckung Amerikas auch in die Neue Welt, wo sie im Rahmen ihres missionarischen Wirkens unter heute kaum mehr vorstellbaren Strapazen und Entbehrungen gerade für die Versorgung und Pflege von Kranken Großes leisteten. Aufgrud der ihnen eigenen Toleranz und Offenheit gegenüber fremden Völkern wurden sie bei ihrem Missionswerk in Spanisch-Amerika vom 16. bis 18. Jahrhundert zu Mittlern zwischen den Kulturen. Sie forschten im amerikanischen Arzneischatz nach neuen Heilmitteln, brachten die europäische Materia medica nach Amerika und trugen zu einer Verschmelzung beider Arzneischätze bei. Die Namen zahlreicher Drogen wie der Jesuitenrinde, des Jesuitentees und des Missionsbalsams zeugen von den Erfolgen ihrer Übermittlungstätigkeit in Europa; in den Missionsgebieten errichteten sie ein wohlorganisiertes medizinisches Versorgungssystem. Mit der Erkundung und Überlieferung ethnopharmazeutischen Wissens bewahrten sie zudem ansonsten unwiederbringliches Kulturgut der amerikanischen Ureinwohner.

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Jesuiten in Spanisch-Amerika als Übermittler von heilkundlichem Wissen, Sabine Anagnostou

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2000
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