Christdemokratie in Europa im 20. Jahrhundert
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Katholische Volksparteien spielten nach 1918 eine zunehmend wichtigere Rolle in Europa. In den EWG-Gründungsstaaten trugen sie nach dem Zweiten Weltkrieg zur Ausgestaltung der Europaidee bei, was ihm vielzitierten „Dreigestirn“ Adenauer-De Gasperi-Schuman seinen Ausdruck fand. Zunächst werden die Wurzeln christdemokratischer Politik in Europa im 20. Jahrhundert offengelegt, anschließend geht es um christdemokratische Parteien in der Zwischenkriegszeit, im Exil und in der Nachkriegszeit. Ein weiterer Teil des Werks befaßt sich mit der transnationalen Parteienkooperation von Christdemokraten. Es werden die nationalen Traditionen, die Dichotomie zwischen christlich-sozialen und konservativen sowie zwischen katholisch-klerikalen und volksparteilichen Tendenzen aufgezeigt. Die Beiträge konzentrieren sich im wesentlichen auf drei zentrale Aspekte der Parteien: erstens ihre gesellschaftliche Verankerung und ihr Verhältnis zur katholischen Kirche, zweitens die Weiterentwicklung der christlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und drittens die Entwicklung von Europakonzepten und die praktische Politik europäischer Christdemokraten. Ausgewiesene Experten interpretieren und kommentieren die Beiträge. Hervorzuheben ist ferner, daß auch Autoren für die mittel- und osteuropäischen Parteien gewonnen werden konnten. Der Band stellt eine erstmalige und umfassende Bestandsaufnahme für eine vergleichende Analyse christdemokratischer Parteien in Europa dar.