Thure von Uexküll
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Was macht die Medizin zur Humanmedizin? Das Werk Thure von Uexkülls (geb. 1908) beantwortet diese Frage in einer selten erreichten thematischen Breite. Der Nestor der Psychosomatik profilierte sich in den Disziplinen Biologie, Innere Medizin, Psychoanalyse, Psychosomatik, Sozialmedizin, Semiotik und Philosophie. Das Buch basiert auf Gesprächen mit Thure von Uexküll und rekonstruiert neben seiner intellektuellen Biografie Stationen dieses mutigen Reformers. Von der Umweltlehre seines Vaters Jakob von Uexküll ausgehend, führte sein Weg in die amerikanische psychosomatische Forschung. An den Universitäten Gießen und Ulm wirkte von Uexküll als Vorkämpfer der Studienreform der Medizinerausbildung und als Initiator des »Lehrbuchs der Psychosomatischen Medizin«. Seinem Engagement ist die Einführung psychosozialer Fächer in die Approbationsordnung (1970) ebenso zu verdanken wie die Gründung des »Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin« und der »Akademie für Integrierte Medizin«. In seinen jüngsten Schriften findet er im Konstruktivismus und in der Semiotik Leitlinien für neue Praxismodelle in der Humanmedizin.