Nootebooms Hotel
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1996 erzählte der niederländische Schriftsteller Cees Nooteboom in Innsbruck vor Publikum vom Reisen und vom Schreiben. Einmal habe er begriffen, sagte er, \"daß ich in dieser Bewegung die Ruhe finden konnte, die man zum Schreiben bracht\". Die Rede findet sich in dem wunderschönen Band Nootebooms Hotel mit literarischen, journalistischen und poetologischen Texten der letzten Jahrzehnte wieder, der jetzt bei Suhrkamp erschienen ist -- und Nootebooms Pendeln zwischen Bewegung und Ruhe, Dramatik und Melancholie in der Konzeption des Buchs reflektiert: \"Noch immer baue ich an meinem Hotel\", heißt es dort, \"diesem nicht existierenden Gebäude, das nur in meinem Kopf existiert, dem Hotel der nahen und der fernen Welt, der Stadt und der Stille\". Nootebooms Hotel hat viele Zimmer, in denen der Autor in Essays und Interviews zahlreiche illustre Vorbilder einquartiert: Marcel Proust, Mary McCarthy, Umberto Eco, Federico Fellini, Uwe Johnson oder Bruce Chatwin gehören zu den Gästen -- ebenso wie Edward Hopper, der auf seinen Bildern ja auch von der Einsamkeit im Hotelzimmer erzählt. In den anderen Räumen und Zimmern aus Luft hat Nooteboom mit Reportagen, Prosaminiaturen und Betrachtungen sich selber bzw. sein Alter ego breit gemacht. Hier bereitet er sich wohl auf neue, literarische Reisen vor, auf deren Berichte wir schon sehnsüchtig warten. --Thomas Köster -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.