Parvenüs und Profiteure
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Die Korruption im „Dritten Reich“ hatte viele Facetten: Reichsminister, die mit öffentlichen Mitteln Schlösser und „Herrensitze“ erwarben und beträchtliche Steuerprivilegien genossen; Höhere SS- und Polizeiführer, die Marmorbäder aus französischen Schlössern demontierten, um ihre Diensträume damit auszustatten; Gestapobeamte, die ihre jüdischen Opfer bei „Haussuchungen“ ausplünderten; und, nicht zu vergessen, eine riesige Zahl von Parteigenossen und Funktionären, die Mitgliedsbeiträge und Sammlungseinnahmen unterschlugen. Allein von 1934 bis 1941 strengte der NSDAP-Reichsschatzmeister 10. 887 Strafverfahren an. Korruption war kein isoliertes Randphänomen, sondern ein zentrales Strukturproblem der NS-Herrschaft. Der Autor macht nicht nur den Umfang der Korruption deutlich, sondern geht vor allem ihren Ursachen nach: der NS-Bewegung, die in Cliquen zerfiel und durch Patronage und materielle Gefälligkeiten zusammengehalten wurde; den diktatorische Verhältnissen, in denen es weder eine wirksame Machtkontrolle noch eine kritische Öffentlichkeit gab; der engen Verbindung von Rassismus mit absoluter Macht, die ein auf Bereicherung orientiertes „Herrenmenschentum“ förderte.