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David Lodge hat eine Vorliebe für Tonbandaufnahmen. In Wunde Punkte wird ein Diktaphon zum Racheinstrument, das sich gegen seinen intriganten Nutzer wendet. In Denkt hilft ein Recorder dem Erzähler, seinen Bewusstseinsstrom unmittelbar darzustellen. Dieser kluge narrative Trick simuliert menschliches Denken und macht die Lektüre bereits wegen dieser Pointe lohnenswert. Das Buch beschäftigt sich intensiv mit dem Denken, während gleichzeitig viel passiert, typisch für Lodge. Der glücklich verheiratete Kognitionsforscher Ralph Messenger hat einen angesehenen Lehrstuhl an der Uni Gloucester, könnte mit seinem Leben zufrieden sein, verfolgt jedoch seine neue Kollegin Helen Reed, was zu komplizierten Verwicklungen führt. Lodges Helden sind psychologisch unsichere Charaktere, die den Versuchungen des Alltags nicht widerstehen können. Messengers innerer Monolog endet nicht mit einem klaren „Ja“, sondern mit einem unbestimmten „warum nicht“. Nach einem zweifelhaften Liebesrausch, der in parallelen Handlungssträngen durch Messengers Reflexionen und Reeds Tagebuchnotizen erzählt wird, bleibt der Professor als gerupfter Hahn und die Geliebte als betrogene Betrügerin zurück. Die Leser hingegen sind amüsiert. Lodge hat seinem Campus-Roman eine augenzwinkernde Bemerkung vorangestellt: „Die University of Gloucester ist eine völlig fiktive Einrichtung.“ Jetzt existiert sie, und sollte es sie nicht geben, müsste man ihn bitten, sie zu erfinden.
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Denkt, David Lodge
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- 2002
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- (Paperback)
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