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Die römische Kurie und die europäischen Länder am Vorabend der Reformation

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Trotz großen Forschungsinteresses an den vorreformatorischen Kurienbeziehungen gab es bisher keine Studie, die auf zuverlässiger Quellenbasis die vielfältigen Verbindungen zwischen der römischen Kurie und den christlich-katholischen Ländern in einem gesamteuropäischen Vergleich untersuchte. Dies wird nun erstmals für die Zeit zwischen 1450 und 1520 geleistet; im Mittelpunkt stehen die Pontifikate des Borgia-Papstes Calixt III. (1455-58), des Cibo-Papstes Innozenz VIII. (1484-92) und des Medici-Papstes Leo X. (1513-21). Ausgehend von den im Vatikan befindlichen Kanzlei-, Annaten- und Breven-Registern werden der Benefizien- und Finanzverkehr sowie die Fürstenpolitik unter diesen Päpsten quantitativ und qualitativ analysiert. Dabei erweist sich Frankreich entgegen gängigen Urteilen vor Italien, Spanien und dem Deutschen Reich als wichtigster Partner der Kurie. Da den Beziehungen der Florentiner Medici zu den französischen Königen gerade für die Jahre vor Ausbruch der Reformation eine zentrale Bedeutung zukommt, ist ein genauerer Blick auf die Frankreichpolitik Papst Leos X. notwendig. Abschließend werden besonders für Spanien, Frankreich und Deutschland die politischen Konsequenzen der Herrscher aus der in allen europäischen Ländern verbreiteten Kritik an der Kurie erforscht, woraus sich bezeichnende Einblicke in die unterschiedliche Staatlichkeit dieser Länder ergeben - bis hin zu einer für Spanien und Frankreich klar, für Deutschland gar nicht zu konstatierenden Ausländerpolitik.

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2001

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