Die Sprache des Schweigens
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Wurde der Holocaust in der Erzählliteratur der Bundesrepublik nach 1945 offen thematisiert, oder war er lediglich Instrument in der Auseinandersetzung mit der eigenen Elterngeneration? Läßt sich hier ebenfalls eine „Unfähigkeit zu trauern“ erkennen? Sprach die Literatur auch von den Leiden und der Ermordung der Opfer, von Trauer oder Scham, oder blieb ihr Blick allein auf die Täter beschränkt? Ernestine Schlant geht es in der Beantwortung dieser und weiterer Fragen nicht um Verurteilung, sondern um eine sorgfältige Analyse der literarischen Texte, die ohne Zweifel als Seismograph unbewußt anerkannter Werte und Einstellungen gelten können. Im Mittelpunkt stehen vor allem bekannte Autoren wie Heinrich Böll, Wolfgang Koeppen, Günter Grass, Peter Schneider oder Bernhard Schlink, aber auch höchst bemerkenswerte „Außenseiter“ der Nachkriegsliteratur wie Hermann Lenz, Gert Hofmann, Alexander Kluge oder W. G. Sebald. Ernestine Schlant zeigt, daß sich die Literatur, nicht anders als die öffentliche Debatte darüber, zwar ganz allmählich aus dem fast völligen Schweigen über den Holocaust gelöst hat und von Generation zu Generation stets ein neues Bewußtsein - und damit eine neue Sprache - in der dichterischen Darstellung festzustellen ist. Dennoch bleibt es bis heute weitgehend bei ritualisierten Trauergesten, noch immer fehlt die Fähigkeit, sich wirklich emotional, aus dem schöpferisch Unbewußten heraus den von Deutschen begangenen Verbrechen zu stellen.
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