Welche Grammatik braucht der Mensch?
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Auf dem deutschen Buchmarkt gibt es zur Zeit eine für Einzelpersonen kaum überschaubare Fülle an Grammatiken des Deutschen. Dieser Grammatikenboom setzte Ende der 80er Jahre ein und ist u. a. dadurch zu erklären, dass man nun nicht mehr eine Grammatik für alle Zwecke schreibt, sondern dass bestimmte Grammatiken für bestimmte Benutzer / Benutzungssituationen entstehen. Das hat den Vorteil, dass man eine Grammatik heutzutage sehr gezielt auswählen kann. Das bedeutet aber auch, dass man sich mit der Frage, wie man eine Grammatik auswählt, intensiver auseinandersetzen muss. Der Grammatikenführer möchte den einzelnen Lehrer bei dieser Frage unterstützen, aber auch eine Beschäftigung mit einer Grammatikendidaktik analog der längst etablierten Lehrwerkdidaktik auf Hochschulebene anregen. Der Grammatikenführer richtet sich an alle, die mit Deutsch als Fremdsprache zu tun haben, das heißt an Lehrer des Deutschen als Fremdsprache und Institutionen, die Unterricht für Deutsch als Fremdsprache anbieten, außerdem an Studenten und Lehrkräfte der Studiengänge „Deutsch als Fremdsprache“ an deutschen und ausländischen Hochschulen, und schließlich an Lehrbuchautoren und Autoren von didaktischen Grammatiken oder Übungsbüchern. Da die Gegenüberstellung verschiedener didaktischer und linguistischer Grammatiken aber völlig neu in dieser Art ist, ist das Buch auch für Germanisten und Autoren linguistischer Grammatiken interessant. In den Grammatikenführer aufgenommen wurden 22 Grammatiken des Deutschen, die zur Zeit auf dem deutschen Buchmarkt erhältlich sind und die für Deutsch als Fremdsprache in einem weiten Sinne relevant sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf didaktischen Grammatiken (dreizehn Grammatiken für die Grund-, Mittel- und Oberstufe); außerdem werden neun linguistische Grammatiken beschrieben, die als Nachschlagewerke für verschiedene Bereiche von Deutsch als Fremdsprache empfohlen werden können. Die einzelnen Grammatiken werden mit Hilfe von Kriterienkatalogen beschrieben. Diese Methode wurde aus der Lehrwerkdidaktik übernommen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Beschreibung der Grammatiken einheitlich erfolgt und somit eine unmittelbare Vergleichbarkeit gegeben ist. Damit zu erkennen ist, wie es zu den einzelnen Kriterien gekommen ist, werden diese in einem Erklärungsteil erläutert, der außerdem zur eigenständigen Anwendung der Kataloge auf weitere Grammatiken anleiten und ermutigen soll.