Gewerkschaften, Arbeitslosigkeit und politische Stabilität
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Wie reagierten die Dachverbände der deutschen und britischen sozialistischen Gewerkschaftsbewegung – ADGB und TUC – auf die Massenarbeitslosigkeit der Weltwirtschaftskrise und die damit einhergehenden politischen Erschütterungen? Dieser Frage geht die Studie im Rahmen diachroner Problemfelder systematisch nach. Der Vergleich zeigt, daß die unterschiedlichen politischen Kulturen in Deutschland und Großbritannien ausschlaggebende Bedeutung hatten. Konsequente wirtschaftliche und politische Interessenvertretung durch die Gewerkschaften wurde im englischen politischen Kontext allgemein akzeptiert – auch von den Unternehmern. Dagegen war die Akzeptanz der Weimarer Demokratie in der deutschen Gesellschaft so brüchig, daß das Eintreten für gesellschaftliche Teilinteressen als Verstoß gegen das «Gemeinwohl» gesehen wurde und zur Destabilisierung des politischen Systems beitrug.