Euripides und Homer
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Die homerischen Epen dienten den attischen Tragikern als Fundgrube für Dramenstoffe, und das Prinzip der künstlerischen imitatio war auch dann wirksam, wenn ein Dichter innerhalb einer anderen Gattung nachahmte. Euripides galt immer als der am wenigsten „homerische“ unter den großen Tragikern. Dieses Buch spürt dem homerischen Erbe in seinem Werk nach und konzentriert sich dabei auf die Fortwirkung von Odyssee-Motiven. Es dokumentiert die umfangreichen Anleihen, die Euripides hier bei Homer gemacht hat, und analysiert seine souveräne Manier der Auswahl, Adaptation und freien Rekom-bination epischen Dichtungsmaterials auf verschiedenen Ebenen poetischer Technik. So ergibt sich eine Typologie der intertextuellen Bezüge, und zugleich wird ein Beitrag zur Geschichte des Fortlebens der Trojasage im attischen Drama geliefert.