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Frauenblicke, Männerblicke, Frauenzimmer

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Im vorliegenden Band wird Grundlagenforschung der besonderen Art betrieben. Denn vor der Formulierung weitreichender Thesen zur visuellen Repräsentation, zur optischen Konstruktion von Sozietät oder zu einer Poetik der Visualität steht die einfache Frage nach den physischen Augen-Blicken: Wer sieht wen oder was? 12 BeiträgerInnen (aus der Literaturwissenschaft, Medienwissenschaft, Kunstgeschichte, Sozialpsychologie, Geographie) untersuchen konkretes Blickverhalten, wie es auf unterschiedlichen Trägermaterialien inszeniert wird: in literarischen Texten, bildenden Kunstwerken, Filmen und auf Fotographien oder innerhalb einer Testreihe am PC-Bildschirm. Methodisch ergänzen sich dadurch der philologisch-sprachvermittelte, der medial-bildvermittelte und der empirisch-faktenvermittelte Zugriff auf das Phänomen des Blicks. Als Differenz der Wahl erweist sich die zwischen weiblichem und männlichem Blickverhalten. Die Komposition der Blicke codiert aber nicht nur kulturell und historisch teilweise variable Gender-Zuschreibungen, sondern Blicke erfassen Raum und erzeugen Um-Welt. Der Band bietet deshalb weitere 5 Beiträge zur Raum-Wahrnehmung. Blick und Raum verbinden sich über die Kategorie der Physis zu einer möglichen Theorie der Sinnlichkeit.

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2002

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