Ästhetik der andinen Avantgarde
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Das literarische Werk von Gamaliel Churata (1897-1969), dem Begründer und Kopf der Avantgardebewegung Orkopata, gilt innerhalb der peruanischen Nationalliteratur als Kuriosum. Churatas indigenistisches Engagement führt ihn nicht etwa hin zum realistischen indigenistischen Roman eines Alegría oder Arguedas, sondern sedimentiert in einer avantgardistischen Prosa, die ihre ästhetischen Prämissen auf der indigenen Kosmologie und Mythologie zu gründen versucht. Unter Berücksichtigung der ethnographischen Sekundärliteratur zeichnet der Autor die Genese dieser andinen Ästhetik in Churatas Texten nach. Im Vergleich mit den repräsentativen Romanen des Indigenismus einerseits und surrealistischen Texten aus Europa und dem Fernen Osten andererseits geht es dem Autor um eine differenzierte Gesamtbetrachtung von Churatas von der Literaturwissenschaft vernachlässigtem Hauptwerk „El pez de oro“, das als literarischer Schlüsseltext der peruanischen Moderne bezeichnet werden darf.