Zur Konvergenz des Fernsehens in Deutschland
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Diese Studie geht von der Konvergenzhypothese aus. Ihr zu Folge kommt es aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks vor allem in der Hauptsendezeit zu einer normativ nicht wünschenswerten Angleichung der ursprünglich auf Informationsangebote spezialisierten öffentlichrechtlichen und der unterhaltungsorientierten privatkommerziellen Fernsehprogramme. Die Arbeit untersucht speziell die Wahrnehmung der Konvergenz durch die Fernsehzuschauer und deren Bedeutung für die Unterstützung und Akzeptanz des dualen Fernsehsystems. Im ersten Teil der Arbeit wird zunächst die ökonomische Situation der Fernsehanbieter beschrieben, die Konvergenzhypothese sowie die ihr zugrundeliegenden ökonomischen Theorien werden präsentiert und diskutiert. Der Forschungsstand wird systematisch aufgearbeitet und durch Sekundäranalysen von Programmstruktur sowie Umfragedaten ergänzt. Im zweiten Teil werden zunächst Sender und Sendungspräferenzen der Zuschauer, ihre Wahrnehmung der Entwicklung des dualen Fernsehangebots sowie ihre Einstellungen zur Fernsehfinanzierung und dem dualen System im Rahmen qualitativer Interviews exploriert. Im Anschluss wird die Verallgemeinerbarkeit der Ergebnisse dieser explorativen Untersuchung im Rahmen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung überprüft. Die Befragungen zeigen, dass die Zuschauer die Entwicklung der deutschen Fernsehprogramme sowohl hinsichtlich der Inhalte und Formate als auch bezüglich der Sendezeiten, des Personals und der zur Verfügung stehenden Technik sehr differenziert wahrnehmen. Obwohl nur eine Minderheit der Befragten derzeit zwischen den öffentlich-rechtlichen und den privaten Programmen keine Unterschiede mehr erkennen kann, wächst die Zahl der Rezipienten, die eine weitere Annäherung der Programme wahrnehmen und diese kritisch beurteilen.