Die Geschichte der Ethnologie
Autoren
Mehr zum Buch
Viele wissen gar manches zum Thema Ethnologie zu sagen. Fragt man aber nach, stellt sich schnell heraus, dass die Vorstellungen eher vage sind. Die Ethnologin Margaret Mead spöttelte einmal darüber, dass die meisten Leute sich einen Anthropologen nur mit einem Badetuch um die Hüften bekleidet inmitten tropischer Vegetation vorstellen, wie er voller Hingabe irgend einem obskuren Ritual folgt. Von der Geschichte der Ethnologie, von ihren Theorien und ideengeschichtlichen Positionen, ihren realpolitischen Verstrickungen wissen die meisten nichts. Die Ethnologie der letzten Jahrzehnte ist längst keine selbstsichere, positivistische Maschine zur Erzeugung wissenschaftlicher Daten mehr, sondern übt sich in einer kritischen Mittlerrolle zwischen den Kulturen. Und es sind nicht nur Entwicklungspolitiker, die von ihr lernen können. Wir alle können es, indem wir das Wissen der Ethnologie als Anregung verstehen, unser Denken und Verhalten im Hinblick auf Andere zu überdenken und einen eigenen Standpunkt im globalen Kontext zu suchen.