Sentimente, Gefühle, Empfindungen
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Sentimente, Empfindungen und Gefühle waren im Zuge der Theoretisierung und Polarisierung des Wissenschaftsdiskurses lange Zeit weitgehend verpönte Themen der Humanwissenschaften. Kategorien des Gefühlshaften und vor allem der Erlebnisbegriff der Dichtung suggerierten einen suspekten Rückzug in eine vorreflexive Innerlichkeit und einen vorkritischen Anspruch auf Ganzheit. Die kulturwissenschaftliche Reorientierung der Literaturwissenschaft hat jedoch in den 90er Jahren dazu geführt, daß Emotionen, Gefühle, Empfindungen, Sentimente immer häufiger zum Gegenstand anthropologischer, literarischer und sozialwissenschaftlicher Debatten werden. Der vorliegende Band versammelt Beiträge zur Entwicklung der verschiedenen Gefühlskategorien in literarischen und nicht-literarischen Texten von der Empfindsamkeit bis heute. Zu den Beiträgen gehören unter anderem: Hartmut Böhme, Theoretische Überlegungen zur Kulturgeschichte der Angst und der Katastrophe; Helen Chambers: Frauen über Männerkörper; Moray McGowan: Rinderwahnsinn. Schwundstufe politischer Empfindungen am Ende des ‘Deutschen Jahrhunderts’?; Günter Oesterle: Die Sprachwerdung des Gefühls und die Auskältung des Sentimentalen; Erhard Schütz: Lohn und Preis affektiver Entsagung. Vier Lesarten zu Theodor Storms Novelle Immensee.
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- ISBN
- 9783826022630