Jakob Altmaier
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Der Politiker und Journalist Jakob Altmaier steht beispielhaft für jene Sozialdemokraten, die noch im Kaiserreich politisch und ideologisch geprägt wurden. 1889 in Flörsheim am Main als Sohn jüdischer Eltern geboren, trat er 1913 der SPD bei, der er bis zu seinem Tod im Jahr 1963 treu blieb. Altmaier war als Revolutionär in Frankfurt im November 1918 aktiv und wurde ein renommierter Journalist in der Weimarer Republik. 1933 flüchtete er aus Deutschland, lebte und arbeitete in Paris, auf dem Balkan und in Nordafrika. Als einer von wenigen Juden kehrte er 1949 nach Deutschland zurück und vertrat die SPD bis 1963 im Bundestag und in verschiedenen europäischen Gremien. Erst durch die Erfahrung des Holocaust, dem zahlreiche Familienangehörige zum Opfer fielen, erhielt die jüdische Herkunft für Altmaier eine größere Bedeutung. Er verstand sich nun als Vertreter jüdischer und israelischer Interessen in der Bundesrepublik und gilt heute als Wegbereiter des deutsch-israelischen Wiedergutmachungsabkommens von 1952. Das Buch zeigt das Leben Altmaiers vor dem Hintergrund der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und dem Wandel der SPD von der Klassen- zur Volkspartei. Es leistet zugleich einen Beitrag zur deutsch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert.