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Baudelaire charakterisierte die zivilisatorische und ästhetische Moderne als flüchtig, transitorisch und kontingent, was sich im Vorstellungsbild 'Verkehr' verdichtet und eine zentrale Wahrnehmungsfigur der Moderne darstellt. Die Dynamik des Straßenverkehrs, ähnlich den neuen Formen der Massenunterhaltung und Reklame, ist unwesentlich, doch gerade diese Aspekte der Lebenswelt transformieren den Menschen, dezentrieren alteuropäische 'Ideokratien' und revolutionieren die Künste. In zahlreichen Texten der Avantgarden wird der Straßenverkehr als Symbol für umfassende topographische, soziale und psychische Delokalisierung dargestellt. Während der Futurismus den kinetischen Rausch elitärer Fahrer feiert, bieten neusachliche Romane Einblicke in eine demokratisierte Teilhabe an den turbulenten Zirkulationssystemen der Metropolen. Um 1930 verwandelt sich das massenhafte Verkehrstreiben in Bilder eines leerlaufenden, selbstgenügsamen Kreisverkehrs. Der Inhalt gliedert sich in drei Hauptteile: I. Versuch, die Moderne als Verkehrs-zustand zu denken, II. Poetische Verkehrs-imaginationen der Metropole, und III. Trottoir Roulant: Berlins literarische Verkehrsmoderne. Diese Abschnitte beleuchten verschiedene Aspekte des Verkehrs, von zivilisatorischen und kulturellen Befunden bis hin zu poetologischen und literarischen Perspektiven auf die Verkehrssituation in Städten wie Berlin.
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Verkehr, Johannes Roskothen
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2003
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