Mustafa Kemal Atatürk
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Seit dem Tode Mustafa Kemal Atatürks 1938 war die Türkei noch nie so zerrissen, so voller Widersprüche wie zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ein Land zwischen zwei Kontinenten, zwei sozialen Welten, ein Leben zwischen dem Halbmond des Islam und dem kemalistischen Laizismus, der Trennung von Staat und Religion. Die Türkei ist ein Land, in dem sich die Armee als Garant für die Einheit eines Staates sieht, der in Wirklichkeit ein Mosaik verschiedener Völker und Kulturen ist. Generäle putschen und übernehmen die Macht, verhaften Abgeordnete und verbieten Parteien, wann immer von der vom Militär vorgeschriebenen Linie abgewichen wird. Wer sich nicht fügt, sieht sich nicht selten körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt. Manchem hat die Flucht ins Exil das Leben gerettet. All dies geschieht im Namen des Staatsgründers Atatürk. Mustafa Kemal Atatürk ist vor 65 Jahren gestorben und dennoch allgegenwärtig: Im ganzen Land stehen Denkmäler, sein Porträt hängt in jeder Amtsstube, die unterschiedlichsten politischen Parteien und Gruppierungen berufen sich auf ihn. Die Türkei hat nach dem Ende des Kalten Krieges an geopolitischer Bedeutung gewonnen und seit dem 11. September 2001 wird ihr eine neue strategische Rolle innerhalb der Nato zugewiesen. Als Beitrittskandidat für die Europäische Union muss die Türkei zu durchgreifenden Veränderungen ihrer Politik bereit sein, sonst wird sie nicht Mitglied werden können. Doch wie wurde die Türkei zu dem Staat, der sie heute ist? Wer war dieser Mustafa Kemal Atatürk, in dessen Namen innen- wie außenpolitisch bis heute türkische Politik betrieben wird? Als junger nationalistischer Militär war Mustafa Kemal maßgeblich beteiligt, die Türkei in ihren heutigen Grenzen zu schaffen. Als Politiker betrieb er später eine Öffnung zur westlichen Welt, sorgte für die Abschaffung des Sultanats und die Gründung der Republik mit einer klaren Trennung von Staat und Religion. Er führte die lateinische Schrift ein, revolutionierte die Kleiderordnung und gab als erster den Frauen das Wahlrecht. Er gewährte zahlreichen Flüchtlingen des faschistischen Europas Exil und modernisierte mit ihrer Hilfe das Schul- und Universitätswesen sowie das Gesundheitswesen. Gleichwohl verfolgte er Oppositionelle und ethnische Minderheiten im eigenen Land skrupellos. Bis heute führt das türkische Militär in den kurdischen Gebieten einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Halil Gülbeyaz stellt in dieser kritischen Biografie Atatürks das Leben und Wirken eines der umstrittensten Politiker des 20. Jahrhunderts umfassend vor. Der Autor recherchierte an Originalschauplätzen und wertete Archive und Bibliotheken aus. Zahlreiche türkische Quellen werden hier erstmals dem deutschen Publikum zugänglich.
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Mustafa Kemal Atatürk, Halil Gülbeyaz
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2003
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- Titel
- Mustafa Kemal Atatürk
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Halil Gülbeyaz
- Verlag
- Parthas
- Erscheinungsdatum
- 2003
- ISBN10
- 3932529499
- ISBN13
- 9783932529498
- Kategorie
- Weltgeschichte
- Beschreibung
- Seit dem Tode Mustafa Kemal Atatürks 1938 war die Türkei noch nie so zerrissen, so voller Widersprüche wie zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Ein Land zwischen zwei Kontinenten, zwei sozialen Welten, ein Leben zwischen dem Halbmond des Islam und dem kemalistischen Laizismus, der Trennung von Staat und Religion. Die Türkei ist ein Land, in dem sich die Armee als Garant für die Einheit eines Staates sieht, der in Wirklichkeit ein Mosaik verschiedener Völker und Kulturen ist. Generäle putschen und übernehmen die Macht, verhaften Abgeordnete und verbieten Parteien, wann immer von der vom Militär vorgeschriebenen Linie abgewichen wird. Wer sich nicht fügt, sieht sich nicht selten körperlicher und psychischer Gewalt ausgesetzt. Manchem hat die Flucht ins Exil das Leben gerettet. All dies geschieht im Namen des Staatsgründers Atatürk. Mustafa Kemal Atatürk ist vor 65 Jahren gestorben und dennoch allgegenwärtig: Im ganzen Land stehen Denkmäler, sein Porträt hängt in jeder Amtsstube, die unterschiedlichsten politischen Parteien und Gruppierungen berufen sich auf ihn. Die Türkei hat nach dem Ende des Kalten Krieges an geopolitischer Bedeutung gewonnen und seit dem 11. September 2001 wird ihr eine neue strategische Rolle innerhalb der Nato zugewiesen. Als Beitrittskandidat für die Europäische Union muss die Türkei zu durchgreifenden Veränderungen ihrer Politik bereit sein, sonst wird sie nicht Mitglied werden können. Doch wie wurde die Türkei zu dem Staat, der sie heute ist? Wer war dieser Mustafa Kemal Atatürk, in dessen Namen innen- wie außenpolitisch bis heute türkische Politik betrieben wird? Als junger nationalistischer Militär war Mustafa Kemal maßgeblich beteiligt, die Türkei in ihren heutigen Grenzen zu schaffen. Als Politiker betrieb er später eine Öffnung zur westlichen Welt, sorgte für die Abschaffung des Sultanats und die Gründung der Republik mit einer klaren Trennung von Staat und Religion. Er führte die lateinische Schrift ein, revolutionierte die Kleiderordnung und gab als erster den Frauen das Wahlrecht. Er gewährte zahlreichen Flüchtlingen des faschistischen Europas Exil und modernisierte mit ihrer Hilfe das Schul- und Universitätswesen sowie das Gesundheitswesen. Gleichwohl verfolgte er Oppositionelle und ethnische Minderheiten im eigenen Land skrupellos. Bis heute führt das türkische Militär in den kurdischen Gebieten einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Halil Gülbeyaz stellt in dieser kritischen Biografie Atatürks das Leben und Wirken eines der umstrittensten Politiker des 20. Jahrhunderts umfassend vor. Der Autor recherchierte an Originalschauplätzen und wertete Archive und Bibliotheken aus. Zahlreiche türkische Quellen werden hier erstmals dem deutschen Publikum zugänglich.