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In seiner letzten Monographie sah Gehlen seinen Entwurf einer „pluralistischen Ethik“ als Fortsetzung seiner anthropologischen Hauptwerke. Er entwickelte eine „Genealogie der Moralen“, um Anthropologie, Verhaltensforschung und Soziologie zu verbinden und vier nicht ableitbare Ethosformen empirisch freizulegen: von einem aus der „Gegenseitigkeit“ entwickelten Ethos über „Eudaimonismus“ und „Humanitarismus“ bis hin zu einem Ethos der Institutionen, einschließlich des Staates. Gehlen widersprach der „abstrakten Ethik der Aufklärung“, die nur eine Moral postuliert. Der Fokus liegt auf einer anthropologischen Begründung der Ethik, die eine „Mehrheit moralischer Instanzen“ und „Sozial-Regulationen“ umfasst, ohne evolutionäre Fortschritte von Nahethik zu einer universellen Moral zu postulieren. Einige Moralen sind instinktnah, andere ergeben sich aus institutionellen Notwendigkeiten, sind aber stets kulturell geformt und auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen angesiedelt. Die These, dass ein unversöhnlicher Pluralismus moralischer Normen eine Dimension des Ethischen ausdrückt, die in evolutiven Konzepten unterschätzt wird, bleibt zu prüfen. Dieses Werk reiht sich in die philosophisch-soziologische Grundlagenforschung ein, die seit Max Scheler und Helmuth Plessner als Philosophische Anthropologie betrieben wird und von Gehlen mit großer Sachkenntnis fortgeführt wurde.
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Moral und Hypermoral, Arnold Gehlen
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- 1986,
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