Der Pole, der auch Deutscher war
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Als Kind polnischer Eltern wuchs Witold Hulewicz (1895-1941) in Koscianki auf, einem Dorf zwischen Posen und Warschau. 1914 mußte er in deutscher Uniform an die Front. Im Schützengraben des Ersten Weltkriegs schrieb er seine ersten Gedichte. Zwischen den Fernmeldeapparaten wachend, las er Rilke. 1918 kämpfte er gegen die Deutschen um ein unabhängiges Polen. Er redigierte die Zeitschrift der polnischen Expressionisten. Als seine Ehe zu zerfallen drohte, besuchte er Rilke. Dann lebte Witold Hulewicz als alleinerziehender Vater, Beamter, Radioregissseur, Organisationstalent und chronischer Vorsitzender im Wilna der Zwischenkriegszeit. Nachts übersetzte er aus Rilkes Werk und schrieb einen Roman über Beethoven. 1939 gründete er im besetzten Warschau die erste Untergrundzeitschrift - „Polen lebt“. Beim Gestapo-Verhör schwieg er. Er wurde erschossen.