Das Herz der Stadt stand still
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Am 11. Juni 1964 drang der Frührentner Walter Seifert in die katholische Volksschule Volkhovener Weg in Köln ein und griff Schüler und Lehrerinnen mit einem selbstgebauten Flammenwerfer und einer Lanze an. Acht Kinder und zwei Lehrerinnen starben an den Folgen des Attentats, 20 weitere Kinder überlebten mit schweren Verbrennungen. Der Täter selbst vergiftete sich mit dem Pflanzenschutzmittel E 605. Bei der Beisetzung der Lehrerinnen Gertrud Bollenrath und Ursula Kuhr faßte der Kölner Oberbürgermeister Theo Burauen seine Gefühle in die Worte: „Das Herz der Stadt stand still.“ Worte, die das Entsetzen über die Morde von Volkhoven auch heute noch wiederzugeben vermögen – auch angesichts aktueller, furchtbarer Verbrechen wie des Amoklaufs von Erfurt. 40 Jahre nach dem Attentat kommen die Opfer zu Wort. Barbara Peter, die selbst zu überlebenden Kindern von Volkhoven zählt, hat Interviews mit ihren ehemaligen Mitschülern geführt und in diesem Buch im Wortlaut dokumentiert. Sie berichten vom Ablauf der Tat, von der monatelangen, quälenden Behandlung der Brandverletzungen im Kölner Kinderkrankenhaus, von großer Hilfsbereitschaft nicht nur der Kölner Bürger – und von den Folgen für ihr weiteres Leben. Barbara Peter hat aber auch weitere Zeitzeugen befragt: Polizisten, einen Feuerwehrmann, Lehrer, Ärzte, einen Krankenpfleger, den damaligen Pfarrer. Die Interviews werden durch schriftliche Quellen ergänzt, die unter anderem Aufschluss über die Persönlichkeit des Täters geben. So entsteht ein eindringliches Bild eines Verbrechens, seiner Hintergründe und Folgen.