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Aneignung und Erstarrung

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Wer waren die Menschen, die Pedro Álvares Cabral 1500 bei der Entdeckung Brasiliens vorgefunden hat? Schenkt man den portugiesischen Augenzeugenberichten des 16. Jahrhunderts Glauben, so waren die Indianer Brasiliens zugleich freundliche Christen und grausame Kannibalen, glückselige Bewohner des Garten Eden und zur Sklaverei verdammte Untermenschen. Parallel zu dieser manchmal idealisierenden, manchmal verteufelnden Darstellungsform behandeln dieselben Autoren die Indianer in einem objektiv-wissenschaftlichen Duktus, der vieles mit der sich im 19. Jahrhundert als Wissenschaft etablierten Ethnologie teilt. In der Untersuchung werden die ersten portugiesischen Quellen über Brasilien einer textnahen und kontextbezogenen Analyse unterzogen, welche die unterschiedlichen Darstellungsformen der Indianer erklärt: Sie sind keine treue Abbildung der Indianer Brasiliens, sondern standortgebundene Deutungen, die uns mehr über die Verfasser aussagen als über ihren Gegenstand. „… eine vorzügliche Untersuchung der Aneignungs- und Fremdheitsdiskurse der portugiesischen Akteure der Kolonisierung und Missionierung Brasiliens im 16. Jahrhundert dar.“ Jahrbuch für Europäische Überseegeschichte

Buchvariante

2004, paperback

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