Die Galerie der Meißener Tiere
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Tiere für das Schloss des Königs – geschaffen von wahren Großmeistern der Porzellankunst. Dieser Band gewährt unter anderem einen gezielten Blick auf die Umstände der Herstellung der Meißner Porzellantiere und auf das Kunstverständnis bzw. Tierverständnis ihrer Schöpfer. Darüber hinaus geht der Autor der Frage nach, welche Bedeutung den Meißener Tiergroßplastiken in, aber auch nach ihrer Entstehungszeit zukam bzw. zukommt. Zwei Hauptwerke der Dresdener Kunst um 1730 werden erstmals in ihrer Wechselwirkung untersucht und in den zeitlichen, räumlichen und künstlerischen Kontext des sächsischen Hofes gestellt. Zahlreiche Quellenzitate und ein umfangreicher Katalogteil machen diese Monographie überdies zu einem Nachschlagewerk für eine der faszinierendsten Phasen der Meißner Porzellanmanufaktur. Die großformatigen Tierfiguren, die in der Manufaktur Meißen zwischen 1731 und 1736 entstanden, stellen die wohl herausragendste Leistung der Porzellankunst des 18. Jahrhunderts dar. Sie waren für das Japanische Palais Augusts des Starken in Dresden bestimmt, für welches mehrere hundert lebensgroße Tierplastiken bestellt wurden. Von dieser zerbrechlichen Menagerie lassen sich zahlreiche Verbindungen zu anderen Tiersammlungen am Dresdener Hof knüpfen und die besondere Stellung des Japanischen Palais unterstreichen. Die zwei Hauptmeister der Meißener Großplastik, Johann Gottlieb Kirchner und Johann Joachim Kaendler, sind Vertreter sowohl der traditionellen als auch der neuen Sichtweise, wodurch ihre Schöpfungen für die Menagerie des Japanischen Palais gleichsam zu Zeugnissen verschiedener Strömungen spätbarocker Kunst wurden. Das im Hirmer Verlag veröffentlichte Buch ist eine Fundgrube ersten Ranges, nicht nur für Liebhaber Meißner Porzellans, sondern auch für Leser mit Interesse an der Historie Dresdens. Da die Quellenlage zu dieser Art von Plastik bislang ausgesprochen dünn ist, füllt Wittwer mit seinem reichlich illustrierten Werk eine echte Forschungslücke. [Dresdner Neueste Nachrichten]