Kabarett als Werkstatt des Theaters
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Wien, Zeit der großen Wirtschaftskrise und des Aufstiegs von Faschismus und Nationalsozialismus: Arbeitslose Schauspieler, Musiker, Regisseure finden sich mit jungen Autoren zusammen und schaffen eine neue Form des Kabaretts - in den Kleinkunstbühnen „Der liebe Augustin“, „Literatur am Naschmarkt“, „Die Stachelbeere“, „ABC“. Die politische Zensur des „Ständestaates“ (1934-1938) spitzte die Federn der damals meist links stehenden Autoren, unter ihnen Peter Hammerschlag, Grete Hartwig, Gerhart Herrmann Mostar, Peter Preses, Jura Soyfer, Friedrich Torberg, Hans Weigel, Rudolf Weys. Die Kleinkunstbühnen entwickelten sich zu Experimentier- und Werkstätten eines künftigen, besseren Theaters. Sie waren ein Sprungbrett für Regisseure und Schauspieler wie Leon Askin, Heidemarie Hatheyer, Stella Kadmon, Hilde Krahl, Josef Meinrad, Fritz Muliar, Rudolf Steinboeck, Cilli Wang, Helmut Wlasak. Im März 1938, nach dem Einmarsch der Hitlertruppen in Wien, wurden alle Kleinkunstbühnen geschlossen. Dieses Buch ist auch ein Denkmal für politisch engagierte, mutige, kritisch denkende Menschen, von denen viele vor dem Nationalsozialismus flüchten mußten oder in den Konzentrationslagern zu Tode kamen.
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