Scherben
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Die Geschichte der Ton Steine Scherben, dem musikalischen Sprachrohr der deutschen Linken Keine andere Band spiegelt den Aufbruch einer jungen Generation und ihren kompromisslosen Bruch mit einer als reaktionär empfundenen Republik dermaßen wider wie die Ton Steine Scherben. Heute werden die Band und ihr charismatischer Sänger Rio Reiser gerne verklärt. Wolfgang Seidel, der erste Schlagzeuger bei den Scherben, wirkt diesem Mythos entgegen: Als Herausgeber hat er Zeitzeugen versammelt, politische Aktivisten der 1970er und Freunde der Band, deren Erinnerungen ein Bild davon abgeben, wer und wie die Scherben wirklich waren. Das Buch ist allerdings weitaus mehr als nur eine Bandgeschichte. Es bietet einen profunden Überblick über die Mentalität der westdeutschen Linken in den 1970er und 1980er Jahren und reicht zudem bis in die Gegenwart hinein: Welche Wirkung hatten die Scherben auf musikalische Protestkultur? Welche Bedeutung hatten sie für Jugendliche in der DDR? Wie hat sich linker Protest nach dem Mauerfall verändert? Aus dem Inhalt: Die Geschichte des Rauch-Hauses; die Berliner Hausbesetzer-Szene; Raubdrucke und Underground-Zeitungen; die Wirkung der Scherben auf Punk und HipHop; das Leben in Fresenhagen; Rio Reiser und das schwule Musikprojekt Brühwarm; von Pop als Gegenkultur bis zur Quotendebatte.