Autor macht Geschichte
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Der Autor lebt. Fast 40 Jahre, nachdem Roland Barthes den „Tod des Autors“ und Michel Foucault sein „Verschwinden“ proklamiert hatten, kann davon für die öffentliche Wahrnehmung von Filmen keine Rede sein. Noch immer spielt der Regisseur als auteur, als machtvoller, ultimativer Schöpfer der Filmbedeutung, in der Filmwissenschaft, der -kritik und der -vermarktung eine wichtige Rolle. Gerade die Werkanalyse scheint ohne ihn nicht auskommen zu können - trotz der Einsprüche, die dagegen geltend gemacht wurden. Der Band rekapituliert den Verlauf und die Widersprüche im Diskurs um den Filmregisseur als Autor-Instanz bis heute und entwickelt daraus eine neue Form der Werkanalyse. Am Beispiel des Hollywood-Regisseurs und mehrfachen Oscar-Preisträgers Oliver Stone zeigt die kontextorientierte Werkanalyse, wie das Oeuvre eines Regie-Stars untersucht und gewürdigt werden kann, ohne den Regisseur als Bedeutungszentrum zu installieren. Anstelle des Nachzeichnens auktorialer Intentionen geht es dieser Werkgeschichtsschreibung um filmhistorische, kulturelle und zeitgeschichtliche Kontexte. So bietet das Buch sowohl eine filmtheoretische Abhandlung über das Konzept des Autors als auch eine komplette Werkmonografie zu Stone, in der alle Filme des Regisseurs einer ausführlichen Analyse unterzogen werden: von „Platoon“ über „JFK - Tatort Dallas“ bis zu seinem Epos „Alexander“.