A sense of place
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A SENSE OF PLACE zeigt in Vorträgen, Artikel und Interviews den Künstler Wim Wenders in all seiner Vielseitigkeit. Mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit der Verlag der Autoren die letzte Textsammlung von Wim Wenders veröffentlicht hat, und in der Zwischenzeit ist viel Bemerkenswertes passiert. Als Regisseur hat Wenders Welterfolge wie „Buena Vista Social Club“ gefeiert, aber auch intimere, kleinere Projekte realisiert und sich schließlich mit seinen Werbespots und Musikvideos sogar in neue künstlerische Bereiche gewagt. Als Techniker wirft er einen nostalgischen Blick zurück auf den liebevollen Erfindungsgeist langjähriger Weggefährten, zeigt sich aber auch tief beeindruckt von seinen wegweisenden Erfahrungen mit der digitalen Filmproduktion. Als rastloser Weltreisender kann Wenders von einem schwankenden, zunehmend verbitterten Verhältnis zu den Vereinigten Staaten erzählen, von seinen Begegnungen mit Kuba, Australien und Portugal und von seiner Leidenschaft für Photographie, die ihn sowohl in die Metropolen wie auch in die Geisterstädte dieser Welt geführt hat. Als international erfahrener Praktiker mahnt er die Versäumnisse der europäischen Kulturpolitik an, zeigt Auswege aus der kontinentalen Kinokrise und berichtet auch von seinen eigenen Erfahrungen als Dozent an Film- und Kunsthochschulen. Als Künstler und Mensch schließlich weist Wenders einer mit Bildern übersättigten Gesellschaft den Weg zu den oft versteckten, chaotischen, abgelegenen Orten, wo noch Leben, Phantasie und Inspiration herrscht. Orte haben es ihm angetan, nicht erst in den letzten Jahren. Von anderen Phtographen oder Regisseuren gerne neudeutsch als reine „Locations“ abgetan oder bestenfalls zur vagen Hintergrund(be)stimmung genutzt, nahmen die Schauplätze in Wenders Filmen und Bildern schon immer eine weit zentralere Rolle ein, erzählten eigene Geschichten und offenbarten einen eigenen Charakter. Vor allem mit einer viel beachteten Vortragsreihe durch mehrere Nationen trat er die „Verteidigung der Orte“ schließlich auch verbal und direkt an – zusammen mit vielen weiteren Texten entwickelt sich eine komplette Bilderphilosophie, ein umfassendes künstlerisches Glaubensbekenntnis, das einen neuen Schlüssel für viele der Wenderschen Werke bereithält.