Annähernd fern
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Die Doppelbegabung, der Maler und Poet, Luis Stefan Stecher sinniert in seinem 1991 entstandenen Zyklus in pointierten Aphorismen über die Verlässlichkeit der Begriffe Nähe, Annäherung, Entfernung, Ferne oder Riesenferner. Er schreibt über die Nähen – die Wirklichkeitsnähe, die sich ausschließlich im Besitz von Fantasten befindet, die Beinahnähe, die sich dem Bereich des Verstummens nähert, die annähernde Ferne als aufeinander bezogene Orte des Widerspruchs – und über die Fernen: die unbestimmte Ferne in nächster Nähe, das Fernweh, das sich in der Ferne als Heimweh äußert, die ferne und doch so nahe Geliebte, den Fernen Osten und die Verwirrung der Himmelsrichtungen. In 40 launigen, knappen und tiefgründigen Texten denkt Stecher über Zeitlichkeit, Befindlichkeit und allgemein über die „condition humaine“ nach. Die Aphorismen werden von einem eigenständigen zeichnerischen Zyklus begleitet, der die Stärken des Malers wie Verknappen und Fokussieren des Gegenstands hervorstreicht.