Ergebene Diener ihrer Herren?
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Die frühneuzeitlichen Staaten – Monarchien und Republiken – wiesen eine große Schwäche auf: Die zentralen Obrigkeiten verfügten in den Orten und Regionen ihres Herrschaftsgebietes nicht über eigene Beamte, die ihren Anordnungen hätten Nachdruck verleihen können. Deshalb sah sich die kleine Gruppe der herrschaftlichen Amtsträger veranlasst, dort neben ihren amtlichen auch persönliche Kontakte aufzubauen, um Informationen zu erhalten und damit den Zielen der Obrigkeit dienen zu können. Von strategischer Bedeutung waren die städtischen Magistrate und Dorfvorsteher, die zwar von den übergeordneten Herrschaften in vielen Hinsichten abhingen, ohne deren Kooperation jedoch »kein Staat zu machen war«. Der Sammelband zeigt, dass sich überall in Europa die epochen-typischen Ausprägungen »vermittelter Herrschaft« beobachten lassen.